Passivhäuser sind Gebäude, die mit einem sehr geringen Energiebedarf für die Heizwärme auskommen. Damit weisen sie nicht nur geringe Heizkosten auf, sondern leisten auch einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Passivhäuser sind durch wenige technische Eckpunkte spezifiziert. Es dürfen nicht mehr als 15 kWh pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche für die Heizung notwendig sein und die maximale Heizlast darf 10 W pro Quadratmeter zu keiner Zeit übersteigen (im Vergleich: Konventionelle Häuser haben einen Heizwärmebedarf bis zu 200 kWh pro Jahr und Quadratmeter). Um diese Vorgaben erreichen zu können, darf ein Passivhaus nicht "passiv" sein, sondern muss neben einer sehr guten Wärmedämmung auch über eine Wärmerückgewinnung aus der kontrollierten aktiven Raumbelüftung verfügen. Um sicherzustellen, dass Wärme nicht unkontrolliert mit der Luft entweichen kann, wird jedes Passivhaus mittels eines Drucktests (Blower-Door-Test) auf seine Dichtheit überprüft.

Passivhäuser können Bürohäuser, Wohnhausanlagen und Einfamilienhäuser sein. Dabei können alle Baumaterialien verwendet werden, die sich auch für ein herkömmliches Haus eignen. Die Palette der verwendeten Rohstoffe reicht von Beton bis zu den wiederentdeckten ökologischen Baustoffen, wie etwa Lehm und Stroh.

Sie weisen einen derart geringen Energiebedarf auf, dass sie mittels zusätzlicher Errichtung einer Solarstrom-Anlage ("Photovoltaik") zu so genannten "Plusenergie-Häusern" gemacht werden können. "Plusenergie-Häuser" stellen über das Jahr mehr Energie zur Verfügung, als sie für den Betrieb (Heizung, Beleuchtung,...) insgesamt verbrauchen. Die überschüssige Energie, also der nicht selbst verbrauchte Solarstrom, wird ins Stromnetz eingespeist und somit können Einnahmen erwirtschaftet werden.

Beschreibungen können nur selten die praktische Erfahrung ersetzen. Das Passivhaus ist aber kein theoretisches Gebilde. In Wien und Umgebung wurden – wie in ganz Österreich – bereits einige Gebäude verwirklicht, die den Passivhausstandard erfüllen und mit einer minimalen Menge an Energie für die Heizung auskommen.

Beispiele von Passivhäusern in Wien und Umgebung:

  • 11., Pantucekgasse (Wohnbau)
  • 14., Utendorfgasse 7 (Wohnbau)
  • 21, Mühlweg (Wohnbau)
  • 22., Esslinger Hauptstraße 17 (Wohnhaus)
  • 23., Schellenseegasse (Wohnbau)
  • 23., Anton-Heger-Platz (Wohnbau)
  • 2., Molkereistraße 1 (Studentenheim)
  • 22., Kindertagesheim der Stadt Wien
  • S-House, Böheimkirchen (Büro- und Ausstellungsgebäude)
  • SOL4, Mödling Guntramsdorferstraße 103 (Büro- und Seminarzentrum)
  • Tattendorf/NÖ, Oberwaltersdorfer Straße 2c (Büro natur&lehm Lehmbaustoffe GmbH)

 

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