Lara Sophie Bayer, Praktikantin in der WUA

Gemeinsam mit den Kollegen Norbert Hörmayer und Raphael Zimmerl durfte ich eines der größten Stadtbauprojekte Europas vor Ort begutachten, die Seestadt Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk/Donaustadt. Bis in die 2030-er Jahre soll hier im Nordosten Wiens auf rund 240 Hektar hochwertiger und nachhaltiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen entstehen sowie über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze. Durch innovative Konzepte verspricht das Projekt vor allem hohe Lebensqualität und Wirtschaftskraft. 

In der Seestadt seestadt 1 klein

Wir starten unsere Exkursion im historischen Alt-Aspern beim „Löwen von Aspern“, einem Kriegerdenkmal zur Schlacht bei Aspern im Jahr 1809. Von dort aus geht es zu Fuß weiter zur Seestadt und bereits aus der Ferne blicken wir auf die Seestadt-Skyline. Die Fläche betreten wir über den ältesten (cirka 10 Jahre) und baulich fertiggestellten Teil der Seestadt und beginnen von dort aus unseren Rundgang.

Einige erwähnenswerte Aspekte, die uns dabei begegnet und besonders aufgefallen sind:

  • Was in der Seestadt nicht zu übersehen ist, ist das Holz-Hybrid-Hochhaus mit 24 Geschossen, welches mit seinen 84 Metern weltweit das zweithöchste Holzhochhaus ist.
  • In dem neuen Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt können in einem Kindergarten, einer Volks- und Mittelschule sowie vier Sonderpädagogischen Bildungsräumen insgesamt bis zu 1.100 Kinder und Jugendliche betreut werden.
  • Unter den U-Bahn-Brücken finden sich zahlreiche gestaltete Flächen, hier gibt es z. B. Spielplätze, Sportmöglichkeiten und auch einen Fahrradübungsplatz für Kinder. Angebunden an das U-Bahn-Netz ist die Seestadt über die zwei U2-Stationen „Aspern-Nord“ und „Seestadt“.
  • Wir haben die Problematik besprochen, dass in der Seestadt zum Großteil nur sehr junge, noch klein gewachsene Stadtbäume stehen. Sie können noch keine Beschattung für Hitzeinseln bieten. Auch der Anteil an Fassadenbegrünung und Grünflächen insgesamt könnte noch größer sein. So überwiegt im Gesamtbild doch eher der Beton- und Versiegelungsanteil und auch die Parkflächen, wie z. B. der Seepark, wirken noch karg gestaltet. 
  • Sehr positiv aufgefallen sind mir die vielen verkehrsberuhigten Seiten- und Fahrradstraßen, so ist an vielen Stellen keine Durchfahrt für Autos möglich und es gibt ausschließlich zentrale PKW-Garagen als Abstellmöglichkeit.

Am Asperner See, dem wohl größten „Highlight“ im Kern der Seestadt, beenden wir unsere Tour. Hier war einst in der Planung ein Badeverbot vorgesehen, heute ist das Baden jedoch gestattet und einige Schwimmer  sind auch an diesem Tag zu beobachten.

Die weitere Entwicklung 

Besonders spannend finde ich, wie sich das dynamische Baugebiet in Zukunft weiterentwickeln wird. Aktuelle Themen sind z. B. die weitere Straßenerschließung - Projekt „Stadtstraße Aspern“ - oder auch die Schließung des anliegenden Produktionsstandortes des Wiener Opel-Werkes und die weitere Flächennutzung in diesem Zusammenhang.

Mehr Informationen:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Seestadt_Aspern 

https://www.aspern-seestadt.at/ 

© Foto: Lara Bayer

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