Dominik Schreiber, Wiener Umweltanwaltschaft
Ich habe einen Termin im elften Bezirk und überlege, mit welchem Verkehrsmittel ich dort hinfahren werde. Hm, ein Blick in die VOR-Routensuche „AnachB“ verrät mir, mit den Öffis kommt man hin, aber es dauert rund eine Stunde von Tür zu Tür. Mit dem Fahrrad dauert es ca. genauso lange. Gut, dann doch besser mit dem E-Bike. Wir in der WUA haben das Glück, dass wir uns bei Bedarf bei unserer Nachbardienststelle deren E-Bike ausborgen können.
Auf meinen üblichen Dienstwegen ins Zentrum oder innerhalb des Gürtels reicht mir unser normales Fahrrad. Für Wege „ans andere Ende“ von Wien kann ein E-Bike jedoch eine gute Sache sein, finde ich.
Jetzt aber los! Satteltasche aufs Rad, Helm auf den Kopf, Handy in die Navi-Halterung, E-Bike einschalten und Abfahrt! Das kurze Stück Straße zum Donaukanal und dort auf den begleitenden Radweg am Kanal einschwenken. Schnell geht es dann dahin. Es ist Vormittag und die Fahrrad-„Rush hour“ ist vorbei, sodass nur mehr wenige Radfahrer*innen am Radweg unterwegs sind. Schon nach wenigen hundert Metern merke ich gar nicht mehr, wie schnell ich eigentlich unterwegs bin. Ich trete fest in die Pedale und ehe ich mich versehe habe ich das Stück von Heiligenstadt zur Friedensbrücke schon zurückgelegt. Oben bei den Autos auf der Heiligenstädter Lände ist ein Stau, während ich hier unten kreuzungs- und staufrei unterwegs bin. Dazu der Blick aufs dahinfließende Wasser und so manchen Wasservogel – sehr fein! Ab der Friedensbrücke wird es belebter, ich drossle mein Tempo und gleite bremsbereit durch die hiesige „Fairness-Zone“. Rechts durchtrainierte Frauen und Männer an den fix montierten Turngeräten, links Leute auf den Bänken beim Gabelfrühstück. Leute mit Hunden, die manchmal recht achtlos die lange Leine führen. Da kommt es schon vor, dass eine unmittelbare Bremsung notwendig ist, um ein Unglück zu verhindern. Diesmal passiert nichts Aufregendes und später, nach der Urania, wird es wieder entspannter und auch wieder begrünter.
Ein Blick auf die Uhr – ich liege super gut in der Zeit! Das Stück bis hinunter in den Elften ist noch recht ordentlich lang, aber es geht trotzdem gefühlt rasch vorbei. Als ich an der Müllverbrennung Pfaffenau vorbeifahre, heißt es dann rechts abbiegen in eine der vielen Haidequerstraßen. Nach kurzer Zeit habe ich mein Ziel erreicht. Fahrzeit insgesamt knapp 40 Minuten. Wunderbar!