Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.11.2007  

Utl.: Umweltanwaltschaft und ÄrztInnen für eine Gesunde Umwelt zum Internationalen Tag der Kinderrechte

Wien (RK). Umwelt wirkt - im positiven wie im negativen Sinn. Gifte in unserem Lebensraum beeinflussen schleichend die Gesundheit. Besonders betroffen sind Kinder. Da ihr Organismus noch nicht alle Abwehrkräfte mobilisieren kann, sind sie die ersten Opfer von Umweltgiften. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, präsentieren am heutigen "Internationalen Tag der Kinderrechte" die Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt (AGU) gemeinsam mit der Wiener Umweltanwaltschaft (WUA), die neue umfangreiche Publikation "Kinder - Umwelt & Gesundheit". Die Broschüre wurde von den ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt im Kontext der Umsetzung des österreichischen Kinder-Umwelt- Gesundheitsaktionsplanes (CEHAP) erarbeitet und von der WUA und dem Lebensministerium unterstützt.

Oberarzt DI Dr. Hans-Peter Hutter: "Wir haben einen originellen Ansatz gewählt, indem wir die Ursachen und Folgen schädlicher Einflüsse auf den Nachwuchs in den jeweiligen Entwicklungsphasen vom Säugling bis zum Teenager wissenschaftlich fundiert und doch verständlich dargestellt haben. Im deutschen Sprachraum ist dies die einzige Publikation dieser Art."

Die Wissenschaft findet immer mehr Hinweise darauf, dass es bei Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahrzehnten große Veränderungen gegeben hat. Die klassischen Infektionskrankheiten werden abgelöst von Asthma, Allergien, Krebs Verhaltensstörungen, etc. Kurz: Krankheiten, die auch von chemischen, physikalischen und biologischen Faktoren mitbestimmt werden.

Zwtl.: Bedenkliche Folgen für die Entwicklung durch Zigaretten, Putzmittel & Co

Fatal ist, dass sich die Schäden durch die Aufnahme von Giften aus neuen Möbeln, Raumsprays, Duftkerzen, Putzmitteln und anderen chemischen Substanzen in ihrer engeren Umgebung erst Jahre später zeigen können. Wenn ein Kind etwa durch Hyperaktivität in der Schule auffällt, so kann das eine Folge davon sein, dass es als Säugling einer Substanz ausgesetzt war, die das Nervensystem schädigt. Bedenklich ist, dass viele Chemikalien erst gar nicht darauf untersucht werden, ob sie das Nervensystem schädigen können.

Keinesfalls sollten Zimmer von Säuglingen mit neuen Tapeten, neuer Wandfarbe, neuen Möbeln und neuen Böden ausgestattet werden. Denn diese neuen Materialien sondern eine Vielzahl von chemischen Substanzen ab, denen das Kind hilflos ausgesetzt ist. Und das kann verhängnisvoll sein - denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die Dosis einer Substanz, die ein Kleinkind aufnimmt, ist - bezogen auf sein Körpergewicht - zwei- bis viermal höher als beim Erwachsenen. "Kinder können über ihr Lebensumfeld nicht selbst entscheiden. Umso wichtiger ist es, dass die Erwachsenen ihre Verantwortung wahrnehmen - nicht nur um die Kinder vor Schäden zu bewahren - sondern auch um ihnen eine optimale Entwicklung zu ermöglichen. Die Broschüre soll Eltern dabei unterstützen", informiert Dr. Andrea Schnattinger, Wiener Umweltanwältin.

Die Zigarette, die die Eltern zu Hause rauchen, schädigt die kleine Kinderlunge viel stärker als die eines Erwachsenen - mit absehbaren Folgen in späteren Jahren. Aber auch die Folgen von schlechter Ernährung, Lärm und Bewegungsmangel, die besonders das Leben moderner Jugendlicher prägen, werden thematisiert.

Ein wissenschaftlich fundiertes Nachschlagwerk, das zum Nachdenken und Handeln für Nachhaltigkeit anregt. Nachhaltigkeit beim Schutz der wertvollsten aller Ressourcen - unserer Kinder.

Bestellung der Broschüre

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