Wenn der Hobbygärtner zusehen muss, wie sich ein gefräßiges Schneckenheer auf seine Salatpflänzchen stürzt, ist rasche Hilfe gefragt. Für Überlegungen zu den Umweltauswirkungen der Schneckenbekämpfung ist dabei oftmals keine Zeit. Auch Igel, die kleine Schnecken fressen und so den Gärtner unterstützen, können zu Schaden kommen.
Im Österreichischen Pflanzenschutzmittelregister sind für Schneckenbekämpfungsmittel die Wirkstoffe Metaldehyd (Limatex, Limex), Methiocarb (Mesurol) und Eisen-III-Phosphat (Ferramol) zugelassen. Das düngerähnliche Eisen-III-Phosphat ist für Igel unbedenklich. Auf Grund der Untersuchungen der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Münster können metaldehydvergiftete Schnecken von Igeln ohne Gefahr gefressen werden. Selbst die gelegentlich mit den toten Schnecken aufgenommenen Metaldehyd-Schneckenkörner sind für Igel ungefährlich. Dagegen kann die Aufnahme von methiocarbvergifteten Schnecken zu Vergiftungen führen, weshalb Mesurol von umweltbewussten Gärtnern nicht verwendet werden sollte.
Grundsätzlich ist aber Schneckenbekämpfung mit chemischen Mitteln immer eine Symptombekämpfung. Die eigentliche Ursache, wie das Fehlen der natürlichen Gegenspieler, ist damit nicht gelöst. So fressen zum Beispiel die unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecken die Eier von Nacktschnecken, wenn sie nicht zuvor an Schneckenkorn verenden.
Maßnahmen ohne Chemie
Als Sofortmaßnahme empfiehlt sich die Aufstellung eines Schneckenzaunes um gefährdete Kulturen - eingezäunte Schnecken müssen natürlich abgesammelt werden. Auch Moospräparate und Kaffeesud vertreiben Schnecken und sind für Kinder, Haustiere und Gartennützlinge unbedenklich.