Geheimnisse der Wiener Stadtnatur

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Umwelttipp der Woche

Am 11. März 2011 begann die Katastrophe von Fukushima. Nachdem eine von einem ungewöhnlich starken Erdbeben ausgelöste Flutwelle die Ostküste Japans getroffen hatte, begann eine Tragödie, die heute noch andauert. Vier Reaktoren des Standorts werden in den folgenden Tagen völlig zerstört. Der schwerste Unfall wird sich in drei dieser Reaktoren ereignen.

Nach dem Ausfall der Kühlung und der Notkühlung auf Grund fehlender Energieversorgung erhitzt sich der Brennstoff immer weiter, die Brennstofftabletten beginnen sich zu verformen, die Hüllrohre platzen. Der Reaktorbehälter kann, wie der ihn umgebende mächtige Betonmantel, die geschmolzene Brennstoffmasse bei Temperaturen über 2000 Grad Celsius nur für kurze Zeit aufhalten. Zusammen mit dem zur Kühlung eingebrachten Meerwasser gelangen riesige Mengen radioaktiver Substanzen ins Meer. Die durch Wasserstoffexplosionen zerstörten Gebäude entlassen die gasförmigen Anteile in die Luft. Etwa ein Monat später wird man Jod und Cäsium aus den Reaktoren nach einer Verfrachtung über rund 16.000 Kilometer über Europa messen. Die radioaktiven Substanzen im Pazifik erreichen nach etwas längerer Zeit die Westküste des Amerikanischen Kontinents.

Die Angaben über die tatsächlichen Freisetzungen der verschiedenen radioaktiven Substanzen divergieren. Auch wenn das Verhältnis zueinander anders ist, die Größenordnung ist jene der Katastrophe von Tschernobyl. Rund 15 000 000 000 000 000 000 Bq (1,5∙1019 Bq) des radioaktiven Edelgases Xenon-133 und 36 000 000 000 000 000 Bq (3,6∙1016 Bq) Cäsium-137 sollen es bis heute sein, um nur zwei der unzähligen freigesetzten Substanzen zu nennen.

Was wurde bis heute unternommen

Die Anzahl der Maßnahmen zur Eindämmung der Katastrophe würden ganze Seiten füllen. Nur ein paar sollen die Hilflosigkeit im Angesicht der Katastrophe dokumentieren.

Der Boden wurde eingefroren, um den weiteren Austritt von kontaminiertem Wasser aus der Anlage ins Meer zu verhindern. Das ist eine Maßnahme, die man beim Tunnelbau gezielt für kleine Abschnitte und begrenzte Zeit erfolgreich einsetzt, sie erweist sich in Fukushima bereits seit längerer Zeit als mäßig erfolgreich.

In der evakuierten Zone (über 70.000 Menschen verloren ihre Heimat) wurden Straßen und Gebäude abgewaschen und die Erde mehrere Zentimeter tief abgetragen und in Säcken gelagert. Eine Sisyphos-Arbeit unvorstellbaren Ausmaßes, bei der Regen und Wind die radioaktiven Substanzen der nichtgereinigten Flächen immer wieder auf die gereinigten zurückbringen. Wollte man auch nur 10 cm der gesamten betroffenen Zone (rund 2400 km2) abtragen, wozu man Wälder und andere Vegetation vollständig roden müsste, hätte man am Ende 240 000 000 m3 Erde zu bewegen und zu lagern. Das wäre ein Würfel mit rund 620 Meter Kantenlänge.

Um die Verunreinigung des Meeres zu minimieren hat man aus den zerstörten Gebäuden Wasser in Tanks gepumpt, um es zu reinigen, zu manchen Zeiten 800 m3 pro Tag, nur rund halb soviel wie in den Reaktor hinein gepumpt wurde, aber trotzdem viel zu viel, um es geordnet zu reinigen bevor die hastig errichteten Tanks selbst wieder leck wurden.

Die Katastrophe ist nach wie vor im Gange, auch wenn Brennstoff aus den Lagerbecken nun aus der Anlage entfernt werden konnte, geht die Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt weiter. Roboter, die man nahe zu den zerstörten Reaktoren schickt, um Arbeiten durchzuführen oder um Informationen über den Zustand der Ruine zu erlangen, werden nach kurzer Zeit von der Strahlung zerstört und bleiben liegen.

Ausblick

Die Katastrophe von Fukushima wird weiter gehen, wie auch die Katastrophe von Tschernobyl weiter geht. Spätestens nach der nächsten nuklearen Katastrophe im ähnlichen Ausmaß wird der Name Fukushima vom Namen einer anderen bis dahin weitgehend unbekannten Ortschaft verdrängt werden. Zu hoffen ist, dass Vernunft oder das wirtschaftliche Desaster der Kernenergie zu einem früheren Ende der Kernenergienutzung führen.

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