Durch die Errichtung des Wiener Hauptbahnhofes werden die Gleisanlagen der Südbahn und der Ostbahn miteinander verbunden. In der Verbindungsspange wird der Hauptbahnhof Wien als Durchgangsbahnhof anstelle des aus zwei Kopfbahnhöfen bestehenden Südbahnhofes errichtet. Dieses Vorhaben und die beabsichtigte Auflassung des derzeitigen Frachtenbahnhofes bewirken, dass große Flächen für neue Nutzungsmöglichkeiten frei werden. Auf diesen Flächen soll in den nächsten 15 bis 20 Jahren ein neuer Stadtteil mit bis zu 10.000 BewohnerInnen und bis zu 25.000 Arbeitsplätzen entstehen.

Bis einschließlich Ende März erfolgt die öffentliche Auflage zum UVP-Verfahren für das Schienenprojekt, das den eigentlichen Bahnhof umfasst. Es folgen noch vor dem Sommer die UVP-Verfahren für die Wohn- und Gewerbeflächen sowie die Verbindungsstraßen.

Da die vollständige Realisierung des Gesamtprojektes „Hauptbahnhof“ zumindest 15 Jahre in Anspruch nehmen wird, legt die WUA ein großes Augenmerk auf die Bauphase. Notwendig ist ein Logistikkonzept, das gezielt Belastungen der AnrainerInnen bzw. Luft- und Lärmemissionen minimiert. 

Energiekonzepte noch ausbaufähig 

In den Projektunterlagen finden sich durchaus ambitionierte Ideen zur Nutzung von Erdwärme. Die Erdwärmeanlage versorgt die in der Verteiler- und Bahnhofshalle installierten Fußbodenkühlungen bzw. -heizungen. Weitere Konzepte zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie oder zur Reduzierung des Energieverbrauches fehlen jedoch in den Antragsunterlagen. So würde sich die frei liegende und nach Süden ausgerichtete Dachkonstruktion über den Gleiskörpern des Wiener Hauptbahnhofes hervorragend für die Installation einer Photovoltaikanlage eignen. Am Berliner Hauptbahnhof werden seit 2003 jährlich 160.000 Kilowattstunden elektrische Energie aus einer Fläche von 1.700 m² Solarmodulen gewonnen.

Ausbau der Radwege

Ziel des neuen Wiener Hauptbahnhofes muss auch sein, für möglichst alle VerkehrsteilnehmerInnen attraktive Umsteigemöglichkeiten zu bieten. Es ist geplant, die Straßenbahnlinie D zu verlängern und damit den südlich des Bahnhofes geplanten Wohnbereich zu erschließen. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang eine Umsteigemöglichkeit von der Ostbahn in die künftige U2 zu schaffen. In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes liegen große Wohngebiete. Distanzen von maximal drei Kilometern können bevorzugt mit dem Fahrrad bewältigt werden. Dabei sind zumindest zwei Voraussetzungen notwendig:

  • Es müssen attraktive Radwege geschaffen werden, die es der Bevölkerung der Innenbezirke ermöglichen die Naherholungsgebiete des 10. Bezirkes zu erreichen.
  • Am Bahnhof sind hochwertige Fahrradabstellanlagen für ein diebstahlsicheres Abstellen der Fahrräder anzubieten.

 

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