Durch intermodale Mobilität und innovative Mobilitätskonzepte wird öffentlicher Raum genutzt. Die Wechselwirkung zwischen den politischen Zielen der Stadt Wien für die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes und den Nutzungsansprüchen für diese neuen Mobilitätsdienstleistungen werden in der Studie IKARUS beleuchtet.

Aufgrund des Bevölkerungswachstums hat die Zahl der in Wien zugelassenen Pkw trotz rückläufigen Motorisierungsgrades privater KFZ im letzten Jahrzehnt zugenommen. Alle Prognosen sprechen dafür, dass sich dieser Trend fortsetzt. Um das Ziel der Rückgewinnung des öffentlichen Raums bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum zu erreichen, sind Anreize für eine weitere Reduktion der privaten KFZ notwendig. Eine Möglichkeit stellt die Förderung der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen (Carsharing) dar. Die Analyse verschiedener verfügbarer Daten zeigt, dass die Mitgliedschaft bei einem Carsharing-Angebot zu einem signifikanten Rückgang der Pkw-Nutzung und des Pkw-Besitzes führt. Dies gilt vor allem für stationäres Carsharing.

Durch die zunehmende Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologie wird es einfacher, das jeweils am besten für den aktuellen Wegezweck geeignete Verkehrsmittel zu nutzen. Die dazugehörigen Schlagworte sind Inter-, Multi- und Ko-Modalität. Damit Personen ein multimodales Verkehrsangebot nutzen, muss weitgehende Wahlfreiheit herrschen. Mit seinem gut ausgebauten, in einem dichten Takt bedienten öffentlichen Verkehrsangebot bietet Wien sehr gute Voraussetzungen für multimodales Mobilitätsverhalten. Im Prinzip ist jede Haltestelle des öffentlichen Verkehrs eine intermodale Schnittstelle. Eine barrierefreie Verknüpfung der verschiedenen Mobilitätsangebote an geeigneten Standorten ist wichtig und empfehlenswert. Die Errichtung intermodaler Schnittstellen darf aber kein Selbstzweck sein. Es muss standortabhängig geprüft werden, welche Verkehrsmittelkombinationen verkehrs- und umweltpolitisch sinnvoll und damit förderwürdig sind. In jedem Fall ist aber eine Einschränkung des räumlichen Angebots für Fußgänger/innen zu vermeiden.

Sowohl die Förderung von Carsharing- und Bikesharing-Angeboten als auch der Ausbau des multimodalen Angebots, z. B. durch die Etablierung intermodaler Schnittstellen, hat Potential zur Rückgewinnung des öffentlichen Raums.

Mehr Informationen:

Studie: Einfluss Innovativer Konzepte und Mobilitätsdienstleistungen auf das Angebot und die Nutzung des öffentlichen Raums in Urbanen Strukturen (IKARUS), Technische Universität Wien im Auftrag der WUA, Mai 2016 (4-MB-PDF)

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