Am 20. Mai ist Weltbienentag! Er soll uns erinnern, wie wichtig die Bienen, aber auch andere Insekten für die Natur und Menschheit sind. Ohne sie wäre unsere Welt undenkbar und es gäbe keine Früchte, weniger Pflanzenvielfalt und damit auch weniger Tiervielfalt, keinen Honig und vieles mehr. Sie sind für die Menschheit, Ernährungssicherheit und für die Biodiversität fundamental!

biene fed2 kleinBienen sind ein echtes Naturwunder, sie sind faszinierend und verfügen über erstaunliche Eigenschaften, z. B. kommunizieren sie mit anderen Bienen mit Schwänzeltänzen oder nisten in Schneckenhäusern. Wenn wir von Bienen reden, denken wir meistens an die Honig-Bienen und ihre Leistung. Es gibt aber viele Wildbienenarten, welche für die Naturräume und für uns Menschen unverzichtbar sind. Weltweit sind etwa 20.000 Wildbienenarten bekannt, auch die Hummel ist eine Wildbienenart. In Österreich leben cirka 700 Wildbienenarten, in Wien etwa 500 davon. Ihre Lebensräume sind Parks, Gärten, Wiesen, Sand-, Kies- und Lehmgruben, Waldränder, alte Hecken, Streuobstwiesen, Feldwege, Böschungen und Trockenmauern. Sie nisten in Tothölzern (z. B. Maskenbienen und Holzbienen) und in Böden, wie z. B. Pelzbienen und Wollbienen. Auch selbstgebastelte Wildbienenhotels bieten eine gute Nistmöglichkeit. Wildbienen sind widerstandfähiger (z. B. gegen Parasiten) und effektiver bei der Bestäubung, sie fliegen auch bei kaltem Wetter. Sie bestäuben auch viele Kulturpflanzen. In den Glashäusern der Wiener Gärtner sorgen zum Beispiel Hummelkolonien für die Bestäubung! Manche leben als Einzelgänger (solitär), aber auch in Kolonien. Weitgehend unbekannt ist, dass auch Käfer extrem wichtig für die Bestäubung weltweit sind.

Bienenpopulationen und andere Insekten benötigen dringend unsere Hilfe, denn weltweit herrscht ein dramatisches Insektensterben. Wir können unsere summenden Freunde auch auf kleinstem Raum, wie etwa  Blumenkästen, sehr gut unterstützen. Die Bienen sind überall dort, wo Blüten gedeihen. Am Balkon, auf Fensterbrettern oder anderen kleinen Flächen können Blumentöpfe bzw. andere Gefäße mit bienenfreundlichen Saatmischungen, wie z. B. Borretsch, Minze, Oregano, Salbei, Thymian, Kapuzinerkresse, Malve, Lavendel und Zitronenmelisse befüllt werden und die Pflanzen aufblühen lassen. Tut gut und freut nicht nur die Menschen, sondern auch die Bienen! Auch Kletterpflanzen, wie z. B. Waldrebe oder Efeu, sind für Bienen sehr gut geeignet. Gärten können ganzjährig wahre Oasen für unzählige bienenfreundliche Blumenarten, Sträucher, Gehölze und Obstbäume sein, welche die Bienen und andere Insekten ganzjährig ausreichend mit Nahrung versorgen. Dazu zählen beispielsweise Himbeere, Holunder, Brombeere, Wildrosen, Vergissmeinnicht, Lavendel, Christrosen, Schafgarbe, Weißdorn, Linde, Kirschbaum, Apfelbaum etc. Besonders wichtig sind auch die kleinen Kräuter im Gras, die sich im Frühjahr einwickeln und erste Nahrung bieten. Bienen benötigen eine Vielfalt an Pflanzenarten, denn Monokulturen bieten ihnen nicht genug Nahrung! Ein naturbelassener Garten, mit morschem Holz, Ziegelmauern sowie Lehm- und Sandbereichen kann ein optimaler Wildbienengarten sein! Auch Streuobstwiesen sind ideale Lebensräume. Auf einer Streuobstwiese wurden fast 100 Wildbienenarten nachgewiesen! Als Grundregeln gelten keine Pflanzenschutzmittel verwenden, lieber eine wilde Ecke im Garten stehen lassen und spät mähen, die blühenden Kräuter in der Wiese helfen auch den Bienen!

Schützen wir unsere summenden Freunde, ohne sie wäre unsere Welt nicht so schön und einzigartig!

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© Foto: Dula Feichter

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