Umweltressourcen sind nicht unendlich vorhanden, werden aber in einem beispiellosen Tempo abgebaut. Das hat nun auch den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss dazu bewegt, eine Studie zu veröffentlichen, die sich klar für die Etablierung einer eigenrechtsfähigen Natur ausspricht. Zum Zweck des effektiven und nachhaltigen Naturschutzes müssen der Natur materielle Rechte eingeräumt werden, die sich in folgende Kategorien aufteilen: Rechte auf Leben, Rechte auf Schutz aller natürlichen Gebiete, Rechte auf Kontaminationsfreiheit natürlicher Bestandteile, Rechte auf Gesundheit, prozessuale Rechte und Rechte auf Wiederherstellung unabhängig von Ausgleichszahlungen. Zur Durchsetzung dieser Rechte bedarf es der Zuerkennung einer Rechtspersönlichkeit der Natur durch spezifisch einzurichtende Organisationsformen bzw. Vertretungsrechte.

iatr poster kleinIn Europa ist es noch ein weiter Weg bis Naturgebilden Rechte eingeräumt werden. In Übersee ist man schon ein wenig weiter. Am 8. Mai 2025 startet der außergewöhnliche Dokumentarfilm „I AM THE RIVER, THE RIVER IS ME“ in den österreichischen Kinos. Schauplatz ist der Whanganui River in Aotearoa, Neuseeland - der erste Fluss weltweit, der als juristische Person anerkannt wurde. Seit über 150 Jahren kämpfen die Māori leidenschaftlich für den Schutz ihrer 320 Kilometer langen heiligen Lebensader.

Der Fluss hat ein eigenständiges Recht auf Unversehrtheit, Gedeihen und Entwicklung. Er ist nicht mehr darauf angewiesen, dass Behörden, Umweltvertreter*innen oder sonstige am Verfahren Beteiligte seine Interessen ausreichend berücksichtigen. Als juristische Person kann der Fluss seine Rechte unmittelbar - wenn nötig mit Gerichtsentscheid - durchsetzen.

Zum Trailer „I AM THE RIVER, THE RIVER IS ME"

Copyright Foto: mindjazz pictures

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