Im Frühjahr 2009 beginnen die Umweltverträglichkeitsprüfungen für den südwestlichen Teil des Flugfeldes Aspern. Dabei sind für das Straßen- und das Städtebauvorhaben jeweils zwei getrennte UVP-Verfahren durchzuführen. Expert/innen des Projektteams informierten im Februar 2009 in der AHS Heustadelgasse über die Ergebnisse der Auswirkungsprüfung und Maßnahmenplanung.

Verkehrsprognosen

Ein zentrales Thema innerhalb der UVP bildet das steigende Verkehrsaufkommen. Im Endausbau soll das Gebiet durch zwei U-Bahnstationen, jeweils einer Straßenbahnlinie von Norden und Süden sowie durch die Schnellbahn ideal an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen sein. Zusätzlich sind neue Buslinien als Zubringer zu den hochrangigen öffentlichen Verkehrsmitteln geplant. Die Verkehrsplaner erhoffen sich damit eine deutliche Verschiebung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) zum öffentlichen Verkehr. Nach erfolgtem Endausbau prognostizieren die Verkehrsplaner einen MIV-Anteil von lediglich 24 %. Aus Sicht der WUA ist dieses Ziel nur zu erreichen, wenn Begleitmaßnahmen gesetzt werden, die den öffentlichen und nicht motorisierten Verkehr weiter fördern. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang die Reduzierung des Stellplatzregulatives auf einen Stellplatz pro zwei Wohnungen. Für Radfahrer/innen müssen kurze Wege vor allem zu Schnell- und U-Bahn geschaffen werden. Die Radfahrer/in benötigen attraktive Abstellmöglichkeiten ihrer Räder im Wohn- und Haltestellenbereich. Jede/r Verkehrsteilnehmer/in sollte die seinem Verkehrsanteil entsprechenden Verkehrsflächen erhalten. Damit dürfte der MIV maximal ein Viertel der Verkehrsflächen benötigen. Die präsentierten Verkehrsprognosen sehen einen nicht motorisierten Verkehrsanteil von 40 % vor. Dementsprechend sollten auch die Verkehrsflächen geplant werden. Es würde sich jedenfalls anbieten, sämtliche Straßen innerhalb der sogenannten Ringstraße verkehrsberuhigt zu konzipieren.

Grün- und Freiraumgestaltung

Einen zweiten Schwerpunkt der UVP bildet die Grün- und Freiraumgestaltung. Der westliche und östliche Grünzug sollen durch zwei Grünbrücken über die Ostbahn und die zukünftige A23 Spange Flugfeld Aspern verlängert werden. Am südlichen Ende des Flugfeldes werden die beiden Grüngürtel durch die B3 – Donaustraße unterbrochen. Die B3 wird bei Vollendung des Projektes ein durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen von etwa 35.000 Fahrzeugen aufweisen und bildet demnach eine beträchtliche Barriere zum Lobauvorland. Auf Grund dieser starken Barrierewirkung muss jedenfalls auch über die B3 eine Grünbrücke projektiert werden. Diese Grünbrücke hätte den großen Vorteil, dass eine Anbindung an das Lobauvorland erreicht werden könnte und damit sowohl Biotopvernetzung als auch Durchlässigkeit für Erholungszwecke ermöglicht wird.

Beteiligung an der UVP

Die bevorstehenden Umweltverträglichkeitsprüfungen werden sicher noch einige weitere Fragen aufwerfen. Fragen, zu denen sich Nachbarn, NGOs und Bürgerinitiativen äußern können. Da beide Umweltverträglichkeitsprüfungen im vereinfachten Verfahren durchzuführen sind, haben Bürgerinitiativen im Gegensatz zu den NGOs keine Parteistellung. Die beiden ersten Umweltverträglichkeitsprüfungen haben aber jedenfalls eine gewisse Beispielswirkung für alle noch folgenden Umweltverträglichkeitsprüfungen im Flugfeld Aspern. Die WUA wird die Projektunterlagen daher genau prüfen und sich entsprechend am Umweltverträglichkeitsverfahren beteiligen.

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13 Zielgebiete der Stadt Wien

 

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