Es war für viele Technikfreaks lange Zeit ein Traum! Die Stadt könnte sich mit kostenloser Sonnenenergie versorgen, die vor allem auf Dächern und Fassaden gewonnen wird. Geräuschlos, abgasfrei, krisensicher, kostengünstig. Wunderbar, gibt’s was Schöneres? Ja, und zwar wenn dieser Traum schon bald Wirklichkeit wird. Durch die bevorstehende Novelle zur Wiener Bauordnung wird nach Gewerbeimmobilien nun auch für Wohnbauten und Bildungsbauten wie Schulen eine Solarpflicht eingeführt. Und das ist gut so, weil die Stadt Schritt für Schritt von der Nutzung fossiler Energien wie Erdöl und Erdgas wegkommen will und muss. Die Fossilen stoßen Treibhausgase aus, die den Klimawandel verursachen, und das macht sich seit einiger Zeit auch durch immer heißer werdende Sommer bemerkbar.
Kann die Nutzung der Solarenergie mittels Photovoltaik einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung der Stadt leisten? Ja, sie kann. Es gibt in Wien riesige Flächen an Dächern und Fassaden, aber auch andere Flächen (z. B. Straßen, große Parkplätze, ...), die sich für die Solarenergiegewinnung eignen. Um den gesamten Energieverbrauch Wiens (also Strom, Erdgas, Benzin...) mit Photovoltaik zu decken, reicht rein rechnerisch eine Fläche von zwei Drittel der Stadt Wien. Und konkreter: Die für Solarnutzung sehr gut und gut geeigneten Dachflächen Wiens würden ausreichen, den Stromverbrauch aller Wiener Haushalte zweimal zu decken. Freilich, in Zukunft muss unser Stromverbrauch auch effizienter werden, weil immer neue Anwendungen wie Elektroautos und steigender Datenverkehr hinzu kommen.
Die Stadt Wien geht mit gutem Beispiel voran. Auf den Magistratsobjekten sind derzeit über 70 Photovoltaikanlagen in Betrieb und es werden jährlich mehr. Aber auch auf großen Gewerbeimmobilien, Spitälern, Supermärkten, Bildungsbauten, Student/innenheimen, auf bestimmten Freiflächen usw. werden in letzter Zeit zahlreiche große Photovoltaikanlagen errichtet. Anlagen von mehr als 3000 m2 Modulfläche sind keine Seltenheit mehr.
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