Der Klimawandel hat die Stadt fest im Griff. Das Ansteigen der Hitzetage und der Tropennächte macht den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie der Fauna und Flora der Stadt das Leben schwer. Wir und viele andere suchen daher nach gezielten Maßnahmen um die Lebensqualität unter diesen Rahmenbedingungen zu erhöhen.
Die Wiener Umweltanwaltschaft setzt sich in diesem Themenbereich für Verbesserungen ein. Im Bereich der Stadtplanung gibt es sowohl gestalterische als auch planerische Möglichkeiten an der Umsetzung der Klimawandelanpassung zu arbeiten. Im Zuge der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung wird seitens der WUA konsequent auf eine geringe Versiegelung der Böden geachtet bzw. wenn möglich auch eine Entsiegelung gefordert. Der Schutz bestehender Bäume ist ein immanentes Anliegen; vor allem im Zuge der Errichtung von Garagen unter Baumbeständen, wird darauf geachtet, dass den Bäumen ausreichend tiefe Erdkerne (1,65 Meter) zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich zur Dachbegrünung, die schon seit längerem in der Bauordnung verankert ist, wurde Anfang des Jahres 2019 auch die Fassadenbegrünung zur Straße hin in der Bauordnung verankert (§5, Abs. 4 lit. k). Diese zusätzliche gestalterische Möglichkeit der Begrünung unserer Stadt wird von der WUA unterstützt und hilft das Mikroklima zu verbessern.
Im planerischen Bereich eröffnen sich neue Chancen durch die Entwicklung von Berechnungsmodellen für die unterschiedlichsten Planungsebenen, die grundsätzlich darauf abzielen, den höchsten thermischen Wohnkomfort – sprich auch Abkühlung bei Hitze - zu erreichen und im urbanen Raum möglichst effektiv gegen die steigenden Temperaturen anzukämpfen. In diese Berechnungsmodelle fließen sowohl die Orientierung und die Oberflächenstrukturen der Gebäude ein, als auch werden die lokalen Windverhältnisse, Bauwerksbegrünung (Dach- bzw. Fassadenbegrünung) und selbstverständlich die unmittelbare Frei- und Grünraumgestaltung (versiegelte Flächen, Wiesen, Bäume, et c) berücksichtigt. Diese Tools ermöglichen es auf den unterschiedlichsten Planungseben vom städtebaulichen Wettbewerb (großmaßstäblich) bis hin zum Bauplatz zum einzelnen Grundstück durchgehend richtungsweisende Daten zu liefern und durch gezielte planerische (Orientierung der Gebäude) und gestalterische (Dach-und Fassadenbegrünung, Pflanzung von Bäumen et c) Maßnahmen die Lebensqualität des Einzelnen nachhaltig zu verbessern. In Summe wirkt sich das auch positiv auf das gesamte Stadtgebiet aus. Die WUA unterstützt diese integrative Herangehensweise in den Planungsprozessen und kooperiert in Umsetzungsbeispielen.
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