Am 28. Feburar 2022 wurde ein neuer Bericht des Weltklimarats IPCC mit dem Titel: „Climate Change 2022; Impacts, Adaption and Vulnerability“ veröffentlicht. Der Bericht zeigt den wissenschaftlichen Stand zu den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Natur und die Menschen auf und beschreibt auch Optionen zur Anpassung an die krisenhaft veränderten Rahmenbedingen. Er ist ein wissenschaftlich fundiertes Plädoyer und eine Warnung das 1,5 Grad Ziel einzuhalten. 

Einige der Auswirkungen sind bereits irreversibel. Der Bericht betont die Wechselwirkungen zwischen Klimakrise, Natur und Ökosystemen und der menschlichen Gesellschaft inklusive sozialer Krisen. Es wird betont, dass 30 bis 50 % der Ökosysteme vor massiven menschlichen Eingriffen geschützt werden müssen. Dies ist notwendig, weil größere, weitgehend intakte Ökosysteme bessere Chancen haben, sich an den Klimawandel anzupassen. Wetterextreme wie Überschwemmungen, Hitze und Dürre sind weiterhin charakteristische, gravierende Risiken des Klimawandels.

Weltweit leben zwischen 3,3 bis 3,6 Mrd. Menschen (!) unter Bedingungen, die sehr verwundbar gegenüber den Auswirkungen des geänderten Klimas sind, vor allem in Afrika, Asien, Südamerika, kleinen Inselstaaten und der Arktis. Bei einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad steigen die Risiken extrem an. Bereits bei zwei Grad Erwärmung wird es vor allem im Subsahara-Afrika, in Mittel- und Südamerika sowie auf kleinen Inseln nicht mehr möglich sein, Grundnahrungsmittel zu produzieren - damit entstehen gravierende Risiken für die Ernährungssicherheit.

Eine klimaresiliente Entwicklung muss weltweit gefördert und rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Zu vermerken ist, dass mit dieser Temperaturbegrenzung nicht alle Verluste und Schäden beseitigt werden können. Die Anpassungsmaßnahmen müssen gleichzeitig mit massiven Anstrengungen der Reduktion von Treibhausgasen betrieben werden sowie auf lokales Wissen, soziale Gerechtigkeit und Fairness ausgerichtet werden. Städte sind einerseits von der Klimakrise besonders betroffen, haben anderseits auch besonders viele Handlungsmöglichkeiten der Klimakrise entgegen zu wirken. Das Fenster der Handlungsoptionen ist jetzt offen um die Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Daher ist das einprägsamste Statement von UN-Generalsekretär Guterres wohl „Delay is death“ (Verzögerung ist tödlich).

Der Bericht der Vereinten Nationen basiert auf 34000 wissenschaftlichen Arbeiten und wurde von mehr als 1000 Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen erstellt.

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