Die Laufzeit des KKW Krsko soll nach Wunsch der Betreiber um 20 Jahre verlängert werden. Es ist das einzige KKW in Slowenien und steht nahe der Grenze mit Kroatien an der Save. Slowenien und Kroatien teilen sich aus historischen Gründen das Eigentum an der Anlage. Die Anlage ist etwa 75 Kilometer von der österreichischen Grenze und etwa 250 Kilometer von Wien entfernt. Die Wiener Umweltanwaltschaft als Atomschutzbeauftragte der Stadt Wien hält den Kraftwerksstandort für besonders problematisch. Das Kraftwerk steht in einem Gebiet mit hoher Erdbebenaktivität, vom Erdbeben im Dezember 2020 in Zagreb war auch das AKW Krsko betroffen. Zusätzlich ist die Anlage auch durch Hochwasser gefährdet, 2012 wurde zum Beispiel eine Kühlwasserleitung dadurch verstopft. Die Anlage ist 40 Jahre alt, befindet sich zwar in einem gepflegten Zustand, der aber dennoch den technischen Stand der 1970-er Jahre repräsentiert.
Die WUA hat für die Stadt Wien und gemeinsam mit den Umwelt- und Naturschutzanwaltschaften im Rahmen des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens zur Laufzeitverlängerung eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, in der auf die besonders problematischen Punkte detaillierter eingegangen wird.
Im Rahmen des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens ist auch eine öffentliche Erörterung in Österreich geplant, die voraussichtlich am 19. Mai 2022 in Graz stattfinden wird. Bei dieser Veranstaltung werden alle Interessierten die Möglichkeit haben, direkt an Projektwerber und Behörde Fragen zu stellen, bzw. Anmerkungen abzugeben.