Dieses Verfahren nutzt die Fähigkeiten spezieller Pflanzenarten Schwermetalle aus dem Boden aufzunehmen.

Im Rahmen des Projektes wurde ein Forscherteam an der Universität für Bodenkultur (BOKU) beauftragt ein neues Verfahren zur Reinigung und Entgiftung von Böden entwickelt. Das Verfahren basiert auf dem Einsatz besonderer Weiden und Pappeln, die im Rahmen des Projektes auf diversen Altlastenflächen entdeckt wurden. Diese haben die Fähigkeit entwickelt, die Schwermetalle Cadmium, Blei und Zink aus dem Boden zu ziehen und im Laub zu speichern. Einige Weiden nehmen beispielsweise die 700fache Menge an Cadmium gegenüber normalen Pflanzen auf.

Die entwickelte Methode soll dazu angewendet werden, mit Hilfe der Pflanzen eine Sanierung der oberen Bodenschicht zu erreichen. Überall dort, wo eine vollständige Entfernung der Schwermetalle (meist durch Abtrag des Bodens) zu kostspielig ist, kann mittels der Phytosanierung die akute Umweltgefährdung durch Entzug der mobilen Schwermetall-Anteile kostengünstig gesenkt werden. Das von der Stadt Wien in Kooperation mit dem Institut für Bodenforschung patentierte Verfahren eignet sich vor allem zur

  • Bodenentgiftung bei mäßigen, oberflächennahen Industrieverschmutzungen,
  • Qualitätsverbesserung von landwirtschaftlich genutzten Flächen und
  • im Sinne eines vorsorgenden Umweltschutzes zur Regeneration von Boden(filtern) an stark befahrenen Straßen.

Gerade für neue EU-Mitgliedstaaten, die oft keine ausreichenden Mittel für großflächige Sanierungen haben, wäre diese Methode eine gute Alternative. Die BOKU plant in den nächsten Jahren ein Umsetzungsprojekt für eine Industriebrache in Osteuropa.

 

Das von der WUA koordinierte Projekt wurde von den Magistratsabteilungen 22, 45 und 48 finanziell, fachlich und logistisch unterstützt. Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und die BOKU finanzierten die begleitende Grundlagenforschung.

 

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