Die Stadt Pripjat liegt nur zirka drei Kilometer vom Kernkraftwerk Tschernobyl entfernt. Sie ist damit die nächstgelegene größere Siedlung im Umkreis von Tschernobyl. Pripjat wurde in den 70er Jahren gebaut. Sie war Wohnort für die ArbeiterInnen des Kraftwerkes und ihre Familien. Im Jahr 1986 zählte sie ungefähr 60.000 Einwohner/innen.

Am 26. April 1986 wurden die BewohnerInnen Pripjats in Unkenntnis über die Ereignisse in Tschernobyl gelassen. Erst 36 Stunden nach dem Unfall wurde die gesamte Bevölkerung aus der Stadt gebracht. Vorerst ließ man die Menschen in dem Glauben, es handle sich nur um eine dreitägige Evakuierung.

Die immer noch verseuchte Siedlung liegt heute verlassen da und wird von der Miliz bewacht. Pripjat ähnelt einer Geisterstadt. Die Straßen und Gebäude sind zum Teil verfallen und von Gras und Büschen überwuchert. In vielen Häusern liegen noch Gegenstände herum, die bei den folgenden Plünderungen nicht mitgenommen wurden. All das gibt Zeugnis darüber, wie schnell die Evakuierung stattgefunden hat. Die Überzeugung der BewohnerInnen, bald wieder zurückzukehren, war groß. Heute leben noch etwa 700 Personen in eingezäunten Geländeteilen am Stadtrand, in Kasernen oder Baracken. Es handelt sich um Armeeangehörige, WissenschaftlerInnen und illegal zurückgekehrte BewohnerInnen, die von der Miliz zum Teil geduldet werden sowie zeitweilige Angestellte des Kraftwerkskomplexes und der Nebeneinrichtungen. Gegenwärtig befinden sich Kontrollpunkte der Miliz und technische Wartungseinrichtungen zur Aufrechterhaltung einer minimalen Infrastruktur in Pripjat.

Folgen der Katastrophe von Tschernobyl

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