Für die Stadt Wien stellen die grenznahen AKWs in den Nachbarländern Tschechien (Temelín, Dukovany), Slowakei (Mochove, Bohunice) und Ungarn (Paks) eine potentielle Gefahr dar und sie setzt sich daher auf vielen Ebenen für eine Erhöhung der Sicherheit und längerfristig für eine Schließung der AKWs ein. Spezielle Anstrengungen gibt es gegen das nur 160 Kilometer von Wien entfernte AKW Mochovce, das um zwei Blöcke erweitert werden soll. Bei einem grenzüberschreitendem UVP-Verfahren im Jahr 2009 haben 204.162 Wienerinnen und Wiener eine Einwendung gegen den Weiterbau deponiert.
Der Kampf gegen grenznahe Atomkraftwerke, der Ausstieg aus der Kernkraft in Mitteleuropa, Lobbying gegen die einseitige Förderung der Atomkraft auf EU-Ebene und die Förderung alternativer Energieträger stehen im Zentrum der Anti-Atom-Arbeit des Landes Wien. „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit vielen Verbündeten im In- und Ausland an einem atomkraftfreien Mitteleuropa und wollen diesen Kurs unvermindert fortführen“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. Sie präsentierte am 11.06.2014 im Rahmen des 5. Wiener Atomgipfels den Anti-Atom-Plan des Landes Wien. Dieser schreibt die Grundsätze der Wiener Anti-Atom-Arbeit und die konkreten Maßnahmen fest, die in den kommenden Jahren gesetzt werden. Bei den regelmäßigen Treffen, zu dem auch alle politischen Parteien des Wiener Landtages eingeladen sind, werden die gemeinsame Vorgangsweise für ein atomkraftfreies Mitteleuropa akkordiert und neueste Entwicklungen in Europa diskutiert.
Mehr Informationen:
Wiener Antiatomplan (76-KB-PDF)