Zum 32-sten Mal jährt sich der Beginn der Katastrophe von Tschernobyl. Anlässlich dessen gibt es nichts Neues zu berichten. Genauso wie es nichts Neues zum 50-sten oder 100-sten Jahrestag zu berichten geben wird. Das Schicksal Tschernobyls ist seit diesem Apriltag im Jahre 1986 festgeschrieben – unveränderlich zwar nicht dem menschlichen Wollen aber dem menschlichen Können entzogenes Land.

Unverständlich ist, dass nahezu zum Jahrestag der ersten INES 7- Katastrophe, der Pressedienst des deutschen Bundestages folgendes bekannt gibt: „Wie aus dem (deutschen Wirtschafts-)Ministerium verlautet, werden dazu (Entschädigung für den vorzeitigen Atomausstieg) mehrere Optionen diskutiert, die von einer Verlängerung der Laufzeiten einzelner Kraftwerke bis hin zu einem finanziellen Ausgleich reichen“. Rund 20 Milliarden Euro könnten im Falle von Laufzeitverlängerungen dem deutschen Steuerzahler erspart werden. Es könnten auch viele Milliarden Mehrkosten entstehen und ein Gebiet mitten in Europa über das es - wie über die Region Tschernobyl - viele Generationen lang nichts Neues zu berichten gäbe.

Die WUA unterstützt daher dieses Jahr die Veranstaltung "Raus aus Atom! Für einen weltweiten Ausstieg aus ziviler und militärischer Verwendung von Atomenergie".

Die Stadt Wien vertritt traditionell kompetent und engagiert eine klare Linie gegen die sogenannte friedliche Verwendung der Atomenergie. In Österreich scheint es dazu keinen ernsthaften Diskussionsbedarf mehr zu geben. Das trifft allerdings deshalb nicht zu, weil Nachbarstaaten eine andere Politik verfolgen, die EU in ihrer Energiestrategie Atomenergie unter anderem als CO2-neutral sieht und fördern will und schließlich auch deshalb, weil die sogenannte friedliche Nutzung mit zahlreichen anderen Aspekten untrennbar verknüpft ist.

 

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