Survival Kit @ Home ist das aktuelle Projekt des Österreichischen Ökologieinstituts zum Thema „Geschlechts- und diversitätssensible Technologien und Maßnahmen für die private und kooperative Krisenvorsorge“. Krisen- und Katastrophenvorsorge ist ein, auch für die WUA als Atomschutzbeauftragte der Stadt Wien, immer aktuelles Thema. Daher beteiligt sich die WUA mit ihrem ExpertInnenwissen seit Anfang an an diesem Projekt, das auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen in Krisen und Katastrophensituationen eingeht.

Die gegenwärtige durch den Virus SARS-CoV-2 ausgelöste weltweite Krise verleiht dem Thema zusätzliche Aktualität und bietet die Möglichkeit an einer realen, aber noch immer sehr kontrollierten Situation zu lernen, wenngleich auf gewisse geplante Bestandteile des Projekts in ihrer ursprünglichen Form verzichtet werden muss oder sich deren Durchführung weiter in die Zukunft verschiebt.

Hilfe zur Selbsthilfe oder vielmehr zur kollektiven Übernahme von Verantwortung in Ergänzung der staatlich gesetzten Maßnahmen ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt einer erfolgreichen Bekämpfung von Krisen und Katastrophen, die ja eben durch eine Überlastung der gewohnten Prozesse und Abläufe charakterisiert sind. Bisher verstärken, so sinnvoll sie auch sind, die Empfehlungen des Katastrophenschutzes, wie Einlagern von Wasser und Nahrungsmitteln, Batterien usw. die Vereinzelung von Personen und Familien, welche im Extremfall zu „Preppern“ werden. Die große Kapazität von Menschen kooperativ zu handeln und bessere Lösungen zu finden bleibt ungenutzt. Großen übergeordneten Strukturen fehlt besonders in Zeiten der Auslastung in einer Krise die Flexibilität, um in adäquater Weise auf besondere Situationen angepasst und nicht nach Schema reagieren zu können (Kommandostruktur). Auch können Bedürfnisse von kleineren Gruppen durchaus soweit außerhalb der Erfahrungs- und Vorstellungssphäre der handelnden Personen liegen, dass keine tauglichen Lösungen gefunden werden. In diesen schwierigen Bereichen liegt der Mehrwert des Projektes Survival Kit @ Home. Einerseits soll durch die Stärkung der unmittelbar betroffenen lokalen Gemeinschaften in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit ausgebildeten Helfern die Grundlage für ein eigenständiges Handeln geschaffen werden, anderseits soll die staatliche Krisen- und Katastrophenbewältigung durch adäquate Gemeinschaftsmaßnahmen entlastet und zielgenau für die Gemeinschaft ergänzt werden. Dabei wird der professionelle Katastrophenschutz entlastet und die Einsatzmöglichkeit dadurch erweitert.

Die WUA hofft, dass das Projekt trotz der gegenwärtigen Einschränkungen und Verzögerungen einen wichtigen Beitrag zur ständig stattfindenden Verbesserung der Pläne zur Krisen- und Katastrophenbewältigung leisten wird. Das Ziel muss es sein niemanden bei der Vorsorge und Bewältigung von Krisen und Katastrophen zu vergessen oder zurückzulassen. Die COVID-19 Pandemie hat jedenfalls genau im betrachteten Bereich gezeigt, dass das Verantwortungsgefühl für den Nächsten vorhanden ist und die Unterstützung in der praktischen Umsetzung des vorhandenen Potenzials einer wirksamen Gemeinschaft einen wichtigen und erfolgsversprechenden Weg darstellt.

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