Für den Standort Tschernobyl konnte nach übereinstimmenden Aussagen die externe Stromversorgung wieder hergestellt werden. Die Arbeitssituation für das vor Ort befindliche Personal der Anlage verbessert sich dadurch wesentlich. Die Unterbrechung der Stromversorgung hatte zwar keine Auswirkungen auf den sicheren Einschluss der Anlage, die letzte Kettenreaktion fand im Dezember 2000 statt, allerdings verschlechterte sich durch den Ausfall - etwa von Filtersystemen - die radiologische Arbeitssituation in den Anlagen.

Das KKW Saporischschja befindet sich seit 4. März 2022 unverändert unter der militärischen Kontrolle der russischen Armee. Nach bestätigten Angeben befindet sich zur Zeit auch (technisches) Personal des russischen KKW-Betreibers Rosatom vor Ort. Die geordnete Tätigkeit des Betriebspersonals ist weiterhin gewährleistet, ebenso wie der Kontakt mit der formal für die Anlage zuständigen Ukrainischen Nuklearaufsichtsbehörde. Auch wenn die technische Situation der Anlage seit der Besetzung durch die russische Armee unverändert ist, ist davon auszugehen, dass das Personal (wie auch in Tschernobyl) einem starken psychischen Druck ausgesetzt ist. Der Generaldirektor der IAEO, Grossi, hat in diesem Zusammenhang wiederholt darauf hingewiesen, dass es zum Betrieb von nukleartechnischen Anlagen unerlässlich ist, dass das Personal seine Sicherheitsaufgaben ungehindert und frei erfüllen und seine diesbezüglichen Entscheidungen frei treffen können muss.

Der Generaldirektor der IAEO hat in einem Treffen mit den Außenministern der Kriegsparteien in der Türkei, Dmytru Kuleba und Sergei Lawrow Gespräche über einen gemeinsamen Gesprächsrahmen zur Garantie der Sicherheit der Nuklearen Anlagen in der Ukraine begonnen. Die IAEO ist bereit technische und andere Hilfe vor Ort zu leisten, sobald die Kriegsparteien zu einer Einigung gekommen sind.

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