Die Situation rund um die aktuell vom Krieg meistbetroffenen Kernkraftwerke in der Ukraine hat sich in der vergangenen Woche nicht wesentlich verändert. In Tschernobyl konnte nach einigen Schwierigkeiten die Verbindung mit dem Stromnetz wieder hergestellt werden und besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiter. Das Betriebsteam des Standortes wurde, seit dem die Anlage unter der Kontrolle der russischen Armee steht, nicht mehr ausgewechselt und ist seit nunmehr 24. Februar 2022 ohne regulären Schichtwechsel vor Ort. Die Anlage ist in einem sicheren Zustand, die externe Stromversorgung stellt keine kritische Komponente dafür dar. 

Das KKW Saporischschja befindet sich nunmehr seit dem 4. März 2022 unter der Kontrolle der russischen Armee. Der Standort ist gegenwärtig nur über zwei von vier Hochspannungsleitungen mit dem Netz verbunden. Bereits eine dieser Leitungen ist für den Betrieb ausreichend. Von den sechs Reaktoren am Standort sind zwei Reaktoren mit verminderter Leistung (500 MW elektrisch - das entspricht etwa der halben Nominalleistung) in Betrieb.

In dieser Woche kam es in der Nähe der Anlage zur Sprengung von Blindgängern, die von den vergangenen Kampfhandlungen rund um und auf dem Gelände der Anlage stammten. Weiters kam es im Laufe der Woche zum Defekt einer nicht näher spezifizierten kraftwerksinternen Hochspannungsleitung, die Gründe dafür liegen nicht vor, der Abschluss der Reparatur war für 17.03.2022 angekündigt. Die sichere Betrieb ist nach Angaben der Ukrainischen Nuklearaufsichtsbehörde und der IAEO gegenwärtig weiter gewährleistet.

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