Quellen der Lichtverschmutzung

Im Jahr 2011 wurde im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft ein exemplarischer Lichtkataster erstellt, der die Situation der Lichtimmissionen der Stadt Wien darstellt. Der erste Teil dieses Katasters war eine mit Messfahrzeugen durchgeführte Vermessung von 388,4 Kilometern des Wiener Straßennetzes, die für eine Identifizierung und Quantifizierung der lokalen Lichtemittenten verwendet wurde.

schaufenster-kleinDabei zeigte sich, dass private Lichtquellen – vor allem Geschäftsbeleuchtungen – für zwei Drittel der Wiener Lichtglocke verantwortlich sein dürften, obwohl sie nur ein Drittel der untersuchten Lichtquellen ausmachen. Auf die Straßenbeleuchtung entfallen zwei Drittel der Lichtquellen, die aber nur etwa ein Drittel der Lichtglocke verursachen. Die Qualität der Öffentlichen Beleuchtung ist demnach gut, massiven Handlungsbedarf gibt es hingegen im Bereich der Geschäftsbeleuchtungen.

Überwachung der Nachthimmelshelligkeit

Zweiter Teil der Messkampagne war die Installation von fix aufgestellten Messgeräten (Lightmetern), die eine dauerhafte Überwachung der Wiener Nachthimmelshelligkeit gewährleisten soll. Die Ergebnisse dieser fixen Messstationen für das Jahr 2012 wurden im Teilbericht "Licht über Wien II, kontinuierliche Messungen der nächtlichen Globalstrahlung und Energieaufwand für die Wiener Lichtglocke im Jahr 2012" dokumentiert.

Die erneute Quantifizierung des Energieinhalts der Wiener Lichtglocke „Licht über Wien III, kontinuierliche Messungen der nächtlichen Globalstrahlung und Energieaufwand für die Wiener Lichtglocke im Jahr 2013“ erlaubt erstmals die Diskussion von Trends und eine Abschätzung der Witterungsabhängigkeit.

“Verirrtes Licht” über Wien kostete demnach 2013 typischerweise 24 Megawatt an elektrischer Leistung. Über das Jahr summiert sich das zu einem Aufwand von 89 Gigawattstunden an elektrischer Energie mit dem Äquivalent einer Emission von 48 Kilotonnen CO2.

Vergleicht man den typischen Energieaufwand für die Lichtglocke im Jahr 2013 mit jenem aus 2012 ergibt sich ein Zuwachs von etwa 10 %.

© Foto: Doppler/WUA

 

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