uranausstellung.jpg"Rückkehr des Uranbergbaus nach Europa" heißt die spannende Ausstellung, zu der die WUA anlässlich 30 Jahre Volksabstimmung zum AKW Zwentendorf bis zum 21. November 2008 lädt. Der Uranbergbau ist ein wesentlicher – und oft vergessener -  Aspekt in der Debatte zur Nutzung der Atomkraft. Uran ist der zentrale Bestandteil der AKW-Brennelemente. Jährlich werden weltweit mehr als 60.000 Tonnen verbraucht, die als hoch radioaktiver Abfall zurückbleiben und Mensch und Umwelt in der Umgebung der Abbaugebiete dramatisch beeinträchtigen und schädigen. Umweltstadträtin Ulli Sima warnte im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung vor der Renaissance der Atomkraft: „Auch 30 Jahre nach Zwentendorf ist die Atomkraft mit all ihren negativen Auswirkungen auch für uns in Österreich eine reale Bedrohung. Gerade unter dem Deckmantel des Klimaschutzes will die Atomlobby die Nuklearenergie weiter ausbauen, was es endlich zu stoppen gilt“ fordert Sima. Zentral ist ihr in diesem Zusammenhang der kürzlich begonnene Ausbau des slowakischen AKW Mochovce unweit von Wien entfernt: „Ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung sollen in Mochovce Fakten geschaffen werden - das umstrittene AKW soll ausgebaut werden, obwohl es massive Sicherheitsmängel gibt - die sogar die EU-Kommission im Sommer kritisiert hat“ so Sima. Es sei völlig inakzeptabel, dass der italienische Energieversorger ENEL in der Slowakei nun das atomare Risiko auch für Wien verdopple, so Sima. Sie fordert eine Anti-Atom-Allianz auf EU-Ebene, um den Vormarsch der Atomenergie zu stoppen und den Focus auf Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu setzen.

Uranabbau als Gefahr für Mensch und Umwelt

In der Uran-Ausstellung werden die dramatischen Auswirkungen in der Umgebung der Uran-Bergwerke verdeutlicht. Zur Gewinnung des Urans werden riesige Mengen Gesteinsmaterial bewegt. Nur ein Bruchteil davon ist Uran. Beim überwiegenden Rest handelt es sich um radioaktiven Abraum, der oft ungeschützt auf Halden deponiert wird. Wind und Regen sorgen für die Verteilung in der Umgebung. Leidtragende davon sind Arbeiter und ihre Familien die – besonders in den Entwicklungsländern – in unmittelbarer Umgebung der Förderstellen leben. Die indigene Bevölkerung in der Umgebung der Abbaugebiete wird oftmals vertrieben oder leidet unter der radioaktiven Verseuchung durch den Uranabbau. Durch den steigenden Uranpreis wird das schmutzige Geschäft mit dem Uranbergbau auch in längst geschlossenen Bergwerken in Europa wieder aktuell. „Der Uranabbau ist eine wesentliche Facette in der Debatte um die Atomkraft, leider gehen die dramatischen Auswirkungen in der Diskussion oft unter. Die aktuelle  Ausstellung soll aufrütteln und auch diesen Aspekt beleuchten“, so Umweltanwältin Andrea Schnattinger.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung ist bis zum 21. November 2008 (Montag bis Freitag von 7.30 bis 16.30 Uhr) im Amtshaus Muthgasse, Foyer, 1190 Wien, Muthgasse 62 zu besichtigen.

Mehr Informationen:

Österreichisches Ökologieinstitut


© Foto: Pressefoto Votava

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