Geheimnisse der Wiener Stadtnatur

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Kommt mit uns auf eine Enttdeckungsreise durch Wien - Die Freizeittipps der WUA:
Hier gibt es zahlreiche Lebensräume und Lebewesen zu bestaunen: von verliebten Reihern, über prächtige Baumriesen bis hin zu grünen Fassaden. Wir haben einige besondere Orte ausgewählt! Mehr ...

Umwelttipp der Woche

Glossar

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Begriff Definition
Brennelement
(BE)
Die Brennstäbe sind in Kassetten zu so genannten Brennelementen zusammengefasst. Brennelemente westlicher Bauart haben einen quadratischen Querschnitt. Sie umfassen zumeist 16 mal 16, also 256 Brennstäbe mit zusätzlichen Führungen für die Absorberstäbe . Sowjetische Brennelemente für Druckwasserreaktoren sind im Querschnitt sechseckig angeordnet. Ein durchschnittlicher Leistungsreaktor wird mit etwa 150 bis 200 Brennelementen beladen. Die Handhabung erfolgt mit Kränen und mit einer Wechselmaschine . Solange ein Brennelement (BE) noch nicht in einem Reaktor verwendet wurde, enthält es nur schwach radioaktives Uran . Es kann ohne weiteren Schutz vom Personal gehandhabt werden. Wenn ein BE sich einige Zeit im Reaktor befand, sind Spaltprodukte in ihm entstanden. Sie geben extrem viel radioaktive Strahlung ab. Ein verwendetes BE muss mehrere Jahre unter Wasser aufbewahrt werden, damit es nicht durch die eigene Wärmeproduktion schmilzt. Der Aufenthalt eines Menschen ohne Abschirmung gegen die direkte Strahlung in der Nähe eines gebrauchten BE würde innerhalb weniger Minuten zum Tod führen.
Brennstab
Ein Brennstab besteht aus einem dünnewandigem Rohr, in dem die Brennstofftabletten geschichtet sind. Meistens besteht das Hüllrohr aus einer Zirkonium legierung. Je nach Reaktortyp und Herstellerland haben die Brennstäbe einen Durchmesser von zirka zehn Millimeter. Bei Leistungsreaktoren sind sie etwa vier Meter lang.
Brennstoff
Der (Kern-)Brennstoff hat die Aufgabe, durch Kernspaltung Wärme freizusetzen. Er liefert gleichzeitig die für die Kettenreaktion notwendigen Neutronen . Der Brennstoff muss deshalb spaltbare Nuklide, sogenannten Spaltstoff , enthalten. In den weitverbreiteten thermischen Reaktoren wird als Brennstoff meist leicht angereichertes Uranoxid (UO2) verwendet. Seit einiger Zeit besitzt dieses Zusätze von drei bis sechs Prozent Plutonium . Dieser Brennstoff wird dann Mischoxidbrennstoff (MOX-Brennstäbe) genannt. Bei den meisten Druck- und Siedewasserreaktoren beträgt die Anreicherung etwa drei Prozent. Der Spaltstoff ist das in der Natur vorkommende 235U ( Uran ). Aus dem hauptsächlich vorhandenen 238U (Uran) wird im laufenden Reaktor der Spaltstoff 239Pu (Plutonium) erbrütet. 239Pu trägt ebenfalls zur Wärmefreisetzung bei und ist zudem ein ausgezeichneter Spaltstoff für schnelle Reaktoren .
Brennstofftabletten
Für den Einsatz in den meisten Leistungsreaktoren wird der Kernbrennstoff Urandioxid in Tablettenform gepresst. Die Tabletten sind etwa so groß wie ein Fingerhut und sehr präzise gearbeitet. Einige Hundert Brennstofftabletten werden hintereinander in ein Füllrohr geschoben. Mehrere Füllrohre sind zu einem Brennelement verbunden. Es gibt Unterschiede zwischen Brennstofftabletten aus den westlichen Ländern und solchen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Vor der Inbetriebnahme des Brennelements im Reaktor sind die Brennstofftabletten nur schwach radioaktiv. Nach der Umwandlung des Spaltstoffes durch den Prozess der Kernspaltung, sind die Tabletten hoch radioaktiv. Sie bilden den größten Anteil des eigentlichen "Atommülls".
Broken Arrow
Unter Broken Arrow versteht man eine verloren gegangene oder verunglückte Kernwaffe . Allein die USA besitzen einige tausend Kernwaffen-Sprengköpfe. Wegen der großen Anzahl an Kernwaffen passieren mit statistischer Regelmäßigkeit ungeplante Zwischenfälle im Arsenal. Fast alle Atommächte haben bisher zum Teil schwere Unglücke mit Kernwaffen erlebt. So verlor beispielsweise ein amerikanischer Bomber, der Kernwaffen für Übungszwecke an Bord hatte, versehentlich einen Sprengkopf über Spanien. Die Bombe stürzte in ein glücklicherweise nur spärlich besiedeltes Gebiet und zerschellte ohne zu explodieren. Ihr hochradioaktiver Inhalt verteilte sich über die Landschaft. Die Aufräumarbeiten waren kostspielig. Die US-Regierung musste auf spanischen Druck mehrere Schiffsladungen kontaminiertes Erdreich abtragen und bei sich einlagern. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem vergleichbaren Unglück die Kernwaffe zur Zündung kommt, ist gering. Die Sicherung der Zündkreise gegen unbeabsichtigtes Auslösen ist redundant ausgelegt. Dies soll Unfälle auf den eigenen Militärstützpunkten verhindern.
Brutreaktor
Neben den gewöhnlichen Spaltreaktoren lassen sich Prozesse nutzen, bei denen der Brennstoff im Reaktor während des Betriebs nachgebildet wird. Eine Möglichkeit ist Neutroneneinfang durch 238U ( Uran ). Dadurch geht dieses in 239U über. Es zerfällt (β- Zerfall ) mit einer Halbwertszeit von 23,5 Minuten zu 239Np (Neptunium), dieses zerfällt (β-Zerfall) wiederum mit einer Halbwertszeit von 2 355 Tagen zu 239Pu . Das Plutonium wird durch Neutronen aus dem Reaktor gespalten. Es sendet dabei selbst wieder Neutronen aus, die zur Erbrütung oder Spaltung beitragen. Im Idealfall wäre die Neutronenbilanz eines Brutreaktors ausgeglichen. Man könnte ihn sparsam mit dem teuren 235U beladen, während der Hauptreaktionsstoff 238U (Brutstoff) billig als Hauptbestandteil von Natururan vorliegt. Entnimmt man aus einem Brutreaktor die Brennelemente mit dem entstandenen Plutonium nach etwa 40 Tagen, lässt sich das Plutonium über komplizierte chemische Prozesse abtrennen. Entsprechend verwendet man sogenannte Plutoniumbrüter für die Plutoniumerzeugung als Schritt bei der Kernwaffen produktion.
Bubbler Condenser - Bubbler Tower
Die Druckwasserreaktoren der sowjetischen Bauart WWER-440/213 besitzen direkt am Reaktorgebäude einen etwa 30 Meter hohen Turm aus Betonfertigteilen. Innerhalb dieses Kondensationsturms sind auf zahlreichen Etagen Wasserbecken mit kühlem Wasser vorhanden. Bei einer Freisetzung von heißem Hochdruckdampf aus dem Primärkreislauf (und dem Reaktor ) wird dieser zum Kondensationsturm und durch die Wasserbecken geleitet. Dort kühlt er sich ab, entspannt und kondensiert. Die Konstruktion des Bubbler-Condensers ist in westlichen Kraftwerken nicht vorhanden.
Bundesverwaltungsgericht

Das Bundesverwaltungsgericht ist österreichweit die zentrale Anlaufstelle für Beschwerden gegen Behördenentscheidungen in Angelegenheiten der unmittelbaren Bundesverwaltung - mit Ausnahme des Finanzrechts (zuständig ist das Bundesfinanzgericht). Im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren ist das Bundesverwaltungsgericht zusätzlich auch für Beschwerden gegen Entscheidungen der Landesregierung zuständig. Es entscheidet durch weisungsfreie und unabhängige Richterinnen und Richter.

Bürgerinitiative
Wird im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren eine Stellungnahme von mindestens 200 Personen, die zum Zeitpunkt der Unterstützung in der Standortgemeinde oder in einer an diese unmittelbar angrenzenden Gemeinde für Gemeinderatswahlen wahlberechtigt waren, unterstützt, dann nimmt diese Personengruppe (Bürgerinitiative) am Verfahren zur Erteilung der Genehmigung für das Vorhaben als Partei oder am vereinfachten Verfahren als Beteiligte teil. Als Partei ist sie berechtigt, die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften als subjektives Recht im Verfahren geltend zu machen und Beschwerde an den Verwaltungsgerichtshof oder den Verfassungsgerichtshof zu erheben.
Bypass
Gefürchtet sind bei Kraftwerken die sogenannten Bypass-Leckagen. Dabei verlässt radioaktive Primärflüssigkeit die gesicherte Zone oder das Containment über einen Schleichweg. Eine Möglichkeit bildet der Dampferzeuger-Bypass, wenn bei den vielen tausend Röhren dieses Wärmetauschers eine Leckage auftritt. In diesem Fall gelangt Primärkreis wasser, das durch den Reaktor läuft in den sauberen Sekundärkreis und in die Turbinen . Begünstigt wird diese Situation durch den zirka 70 bar höheren Druck im Primärkreis. Sensoren im Sekundärkreis überwachen daher ständig zahlreiche radiologische Parameter, um eventuelle Leckagen frühzeitig zu entdecken.

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