Wien hat eine Gesamtfläche von 415 km². Laut Grundstücksdatenbank des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen sind davon rund 198 km² Bau- und Verkehrsflächen .Der Zuwachs hat 2001 bis 2007 täglich ca. 3000m² ausgemacht, das entspricht der Fläche von zwei Fußballplätzen pro Woche. Mehr Informationen: Umweltbundesamt

gärtnerei wird baulandBoden ist nicht nur in Wien, sondern in allen städtischen Ballungsräumen ein knappes Gut.

Böden entstehen durch die Verwitterungsprozesse an der Erdoberfläche. Sowohl Klima, Höhenstufe und Wasserhaushalt, als auch der geologische Untergrund bestimmen die Art des entstehenden Bodens. Charakteristisch ist die Herausbildung unterscheidbarer Bodenschichten. Die oberste, humusreiche Schicht wird durch die Pflanzendecke geprägt und ist intensiv belebt. Bakterien, Pilze, Regenwürmer und andere Kleinlebewesen sorgen für die Umwandlung abgestorbener Pflanzenteile in neuerlich verwertbare Nährstoffe.

Die Mächtigkeit von Böden ist äußerst verschieden. Rohböden erreichen eine Tiefe von nur wenigen Zentimetern. Derartig karge Böden mit ihrer Trockenrasenvegetation finden sich aber nicht nur auf den Felsfluren der Wiener Pforte, sondern sind auch auf allmählich verwachsenden Betonfundamenten erkennbar. In der fruchtbaren Lösslandschaft des Wiener Beckens haben sich dagegen tiefgründige Schwarzerden entwickelt, deren Humusschicht mehr als 60 Zentimeter beträgt. Im niederschlagsreicheren Wienerwald dominieren hingegen Braunerden.Zu den natürlichen Bodentypen Wiens treten zunehmend menschlich beeinflusste Bodenbildungen, wie humusreiche Gartenböden, Böden aus Müll, Bauschutt oder Gleisschotter.

Funktionen von Stadtböden:

  • Standort für Bauwerke und Verkehrsanlagen
  • Grundlage land- und forstwirtschaftlicher Produktion
  • Rohstofflieferant (Schotter, Sand, Lehm ...)
  • Lebensraum für Pflanzen und Tiere
  • Bindung von Schadstoffen
  • Wasserrückhaltemedium und Filter für die Grundwasserneubildung

In reifen, natürlichen Böden nehmen tierische Organismen bis zu 40 Prozent und Pflanzen etwa 10 Prozent des Gewichtes ein. Dies verdeutlicht den Charakter von Böden als belebtes Porensystem. Städtische Böden sind gerade in der biologisch aktivsten Humusschicht häufig stark verdichtet, mit Nährstoffen und oft auch mit Schadstoffen überfrachtet.

Jede/r Einzelne kann zur Schonung von Böden und der Erhaltung ihrer Funktionen beitragen. An erster Stelle steht die Vermeidung von Auftausalzen sowie von Spritz- und Düngemitteln, die über den Boden auch ins Grundwasser gelangen können. Ebenso bedeutend ist die Vermeidung weiterer Bodenversiegelung.

© Foto: W. Doppler, WUA

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