Viele Städte wie Hamburg, Zürich, Heidelberg, Kopenhagen oder Hannover bemühen sich aktiv um nachhaltige fassade2Entwicklungskonzepte und haben in einzelnen Sektoren wie Mobilität, Grünraumgestaltung oder Gebäudequalität Herzeigbares erreicht.

Andere Städte, wie zum Beispiel Wien, aber auch Paris, Chicago oder New York, entwickeln zur Zeit, auch im Rahmen einer Anpassung an den beginnenden Klimawandel, ein neues, deutlich verstärktes Bewusstsein für ihr Stadtklima und haben mit einer konsequenten Durchgrünung, teilweise mit einer gezielten Fokussierung auf besonders heiße Wärmeinseln begonnnen. New York pflanzt eine Million Bäume und Chicago wirkt den Wärmeinseln mit 1,5 Millionen Bäumen gezielt entgegen.

Europäische Ökostadtviertel wie Västra Hamnen in Malmö (Schweden), EVA-Lanxmeer in Culemborg (Niederlande) oder Vauban in Freiburg (Deutschland) haben stark auf Partizipation der Bevölkerung, bzw. der (künftigen) Bewohner/innen gesetzt und individuellere Lösungen und Gestaltungsmöglichkeiten durch die Bevölkerung unter Vorgabe fixer, ökologischer Rahmenbedingungen zugelassen.

Kopenhagen 

Ein gutes Beispiel aus dem Bereich öffentlicher Verkehr ist die günstige cOPENhagen CARD der Verkehrsregion Öresund um Kopenhagen, mit welcher praktisch alle Verkehrsmittel der Region ein bis drei Tage und 60 Museen benutzt, beziehungsweise besucht werden können.

Wien 

fassade1In Wien sticht in punkto Nachhaltigkeit die Wohnbausanierung und das hohe Grünraumangebot für die Bevölkerung hervor. Die großen innerstädtischen Wasserflächen mit den umgebenden Grünzügen mildern die Auswirkungen des Klimawandels in Wien. Auch Fassaden- und Dachbegrünungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sowohl im Rahmen von Stellungnahmen zu Entwürfen von Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen, als auch bei konkreten Bauvorhaben weist die WUA immer wieder auf diese Möglichkeit hin, Grünraum zu schaffen und damit zumindest einen Teil des Verlustes auszugleichen. Bei den Fachtagungen "GRÜNgeWANDt" im Herbst 2009 und "GRÜNbeDACHt" im Herbst 2007 der MA 22 - Umweltschutz wurden gelungene Beispiele präsentiert und technische sowie wirtschaftliche Aspekte diskutiert. 

Vauban in Freiburg 

1994 begann man auf dem ehemaligen Kasernengelände in Freiburg mit einem Ideenwettbewerb. Folgende Kriterien waren maßgeblich: Mischung von Arbeit und Wohnen, Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel, stellplatz- und autofreies Wohnen, Stadt der kurzen Wege, Erhalt des Baumbestandes und eines vorhandenen Biotops, Mischung sozialer Gruppen, Kinder- und Familienfreundlichkeit, gute Verbindung der Wohnungen zu den Freiräumen, Nahwärmeversorgung und Wohnhäuser in Niedrigenergiebauweise, individuelle Bauprojekte durch Bildung von Baugruppen unter Beteiligung der künftigen Bewohner bei der Planung.

1995 beschloss der Freiburger Gemeinderat außerdem die Förderung einer quartiersbezogenen Sozialarbeit. Viele Bürgervereine und ehrenamtlich tätige Gruppen, führten mit der Stadt in einer erweiterten Bürgerbeteiligung Dialoge. Vauban hat heute etwa 5000 BewohnerInnen und bietet ca. 600 Arbeitsplätze. Viele haben mit dem Einzug in Vauban auf ein eigenes Auto verzichtet und sind auf Fahrrad und Car-sharing umgestiegen. Untersuchungen zeigten, dass der Anteil der Bahnkartenbesitzer, der Radfahrer, und der Car-sharing-Mitglieder (39 % der Befragten) weit über dem deutschen Durchschnitt liegt. Die Zufriedenheit der BewohnerInnen mit ihrem Wohnort ist überdurchschnittlich hoch.

München 

Ein Vorreiter in der Berücksichtigung von sozialer Nachhaltigkeit bei der Beschaffung ist die Stadt München. Die Stadtverwaltung prüft ob Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit stammen. Die Einhaltung der entsprechenden IAO-Kernarbeitsnorm Nr. 182 ist in ihre Vergabekriterien integriert und schließt Kinderarbeit aus. Hier wurde ein mutiges Zeichen gesetzt, welches auch Unternehmen dazu gebracht hat, die Arbeitsbedingungen für die Herstellung ihrer Produkte zu hinterfragen. Inzwischen haben sich 170 andere Kommunen der Stadt München angeschlossen.

Abu Dabi 

Im Bereich der Stadtplanung, sticht vor allem die Planung und Errichtung neuer Stadtquartiere nach streng ökologischen Kriterien hervor. Teilweise werden sie am Reißbrett ohne Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelt, wie zum Beispiel die in Bau befindliche Ökostadt „Masdar City“ in Abu Dhabi für geplante 40.000 Einwohner/innen. Masdar City soll sich zu 100 % aus lokaler, erneuerbarer Energie versorgen. Der Individualverkehr soll durch kleine unterirdische Bahneinheiten mit individuell anwählbaren Stationen ersetzt werden.

Mehrere ambitionierte Anläufe Chinas, große Ökostädte mit bis zu 1,2 Millionen Einwohner/innen, wie Caofeidian oder Chongming Dongtan zu bauen, sind bisher in der Planungsphase stecken geblieben. An der Ökostadt Tianjin wird gebaut, die Anforderungen sind aber angeblich eher schwammig formuliert. (Quelle)

© Fotos: W. Doppler, WUA

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