In Wien gibt es 17 Amphibienarten, die alle durch das Wiener Naturschutzgesetz streng geschützt sind. Zu den Amphibien gehören Schwanzlurche wie Molche und Salamander und Froschlurche wie Kröten, Frösche und Unken. Amphibien sind weltweit eine stark bedrohte Tiergruppe und auch in Österreich stehen alle 18 Amphibienarten auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Helfen wir alle mit, diese Vielfalt zu erhalten oder noch besser, sie zu fördern und bieten wir den Arten Lebensraum und Schutz.

Vom Wasser ans Land

wasserfroschAlle Amphibien durchlaufen in ihrer Entwicklung vom Jungtier zum erwachsenen Tier eine Metamorphose (griech. = Verwandlung). Das bedeutet, dass sich ihr Aussehen und ihre Lebensweise im Laufe der Entwicklung stark verändern. Die Eier der Amphibien werden Laich genannt und in Schnüren, Ballen oder einzeln ins Wasser abgelegt. Aus den Eiern schlüpfen winzig kleine Larven, die sehr viel fressen müssen. Molchlarven und Kaulquappen, also die Larven der Frösche, Kröten und Unken, atmen mithilfe von Kiemen. Das heißt, dass alle Amphibien für ihre Entwicklung auf Gewässer angewiesen sind. Das können Tümpel, Teiche, Seen oder sogar Wasserlacken sein. Nachdem die Metamorphose abgeschlossen ist, atmen die Tiere über Lungen und verlassen meist ihre Laichgewässer. Sie überwintern z.B. unter Laub- und Asthaufen.

Wasserdrachen

Teichmolche besiedeln auch gerne kleine Gewässer wie Gartenteiche. Da die Männchen zur Paarungszeit einen wunderschönen Kamm tragen, werden sie auch Wasserdrachen genannt. Teichmolche leben von Frühling bis zum Spätsommer in Teichen und Tümpeln und können sich unter Wasser schnell und geschickt fortbewegen. Bei Gefahr verstecken sie sich am Gewässergrund und unter Wasserpflanzen. Wer Teichmolche beobachten möchte, muss ruhig und geduldig sein und darf die flinken Tiere nicht erschrecken.

Warum sind gerade Amphibien so bedroht? feuersalamander

Da Amphibien Ansprüche an aquatische und terrestrische Lebensräume haben, sind sie besonders gefährdet. Natürliche Gewässer werden immer weniger und durch Versiegelung und Drainage, z.B. durch das Trockenlegen von Feuchtwiesen, geht zunehmend Lebensraum verloren. Bei den jährlichen Wanderungen zu den Laichgewässern fallen sehr viele Tiere dem Straßenverkehr zum Opfer. Pestizide wie Glyphosat schädigen oder töten Amphibien und andere Wasserlebewesen. Dazu kommt der Klimawandel, denn dieser bedingt durch die Temperaturerhöhung ein Austrocknen der Gewässer bzw. führen fehlende Niederschläge dazu, dass sich temporäre Gewässer (Gewässer, die sich kurzfristig bilden und auch wieder austrocknen) gar nicht mehr füllen. Daher ist jedes künstlich geschaffene Gewässer ein wertvoller Lebensraum, der meist auch schnell besiedelt wird, wenn es in der Umgebung Amphibien gibt!

Wie kann ich den Amphibien helfen?

teich froesche dop kleinWenn die Möglichkeit besteht, bietet ein fischfreier Gartenteich einen tollen Lebensraum für Amphibien. Fische im Teich würden die Molche fressen und das biologische Gleichgewicht durcheinanderbringen. Die Verwendung von chemischen Mittel zur Algenbekämpfung schadet allen Lebewesen im Teich!

Auch im Garten muss zum Schutz aller Tiere auf biologisches Gärtnern gesetzt werden! Pflanzenschutzmittel schaden den empfindlichen Tieren genauso wie Düngemittel, da diese die Gewässer belasten.

Ein Naturteich hat eine flache Uferzone, damit hineingefallene Tiere leicht wieder herausklettern können. Außerdem werden dadurch wärmere Wasserzonen geschaffen. Dies ist zum Beispiel für die temperaturabhängige Entwicklung der Kaulquappen von Bedeutung. Eine passende Bepflanzung ist ebenso wichtig, denn dann bildet sich ein stabiles Gleichgewicht und der Teich funktioniert auch ohne Pumpe. So werden Tiere wie Molche, Kaulquappen oder Insektenlarven geschont, die sonst von der Teichpumpe angesaugt werden würden. Rund um den Teich sollte ein abwechslungsreiches Ufer mit unterschiedlich großen Steinen, Totholz und Kies oder Sand gestaltet werden.

Weitere Informationen

© Fotos: Frösche: Wilfried Doppler, Feuersalamander: Marion Jaros

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