Von 30. April bis 3. Mai 2022 ist es wieder soweit - Österreichs dritte Teilnahme an der City Nature Challenge steht vor der Tür. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Wettbewerb, innerhalb dieses Zeitraumes möglichst viele wildlebende Arten im städtischen Raum zu dokumentieren. Letztes Jahr waren weltweit 419 Städte und 52.777 Teilnehmer*innen dabei, Tendenz steigend. Österreich nimmt diesmal mit 13 Regionen aus allen neun Bundesländern teil – ein neuer Rekord. Wien wurde 2020 zur artenreichsten Stadt Europas gekürt und belegte letztes Jahr in Österreich hinter Graz den zweiten Platz mit 6.172 Beobachtungen und 1.471 gemeldeten Arten. 

city nature challenge.2022 1 kleinLasst uns gemeinsam Österreichs kostbaren Artenreichtum erneut ans Licht bringen - und buchstäblich ablichten. Gerade in einer Zeit voller Krisen gibt es nichts Schöneres als einen entspannten Spaziergang unter freiem Himmel. Mit Fotoapparat oder Smartphone bewaffnet dabei auch noch Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten aufzuspüren und zu verewigen, ist ein abenteuerliches und lehrreiches Erlebnis. Auch für Kinder in Begleitung von Erwachsenen kann dies sogar noch spannender sein als die jährliche Osternestsuche. Dazu muss man nicht einmal eine weite Wanderung antreten, schon direkt um unser trautes Heim tummelt sich das Leben. Kleine Pflänzchen zwängen sich durch noch so enge Mauer- und Asphaltritzen, Flechten besiedeln unwirtliches Gestein, diverse Insekten besuchen unsere Balkonpflanzen und über der angrenzenden Grünfläche oder Gstett‘n flattern die Vögel. Auf unseren Lieblings-Wanderrouten sprießen etwas verborgener im feuchten Schatten Frühlingspilze.

Was ist für eine Teilnahme nötig? city nature challenge.2022 2 klein

Alles was es braucht, sind ein kostenfreier Account bei „iNaturalist“, die jeweiligen Koordinaten des Fundortes, das Funddatum sowie gut erkennbare Fotos von wildlebenden Arten, möglichst aus verschiedenen Blickwinkeln. Fotos können per Smartphone App oder am Computer auf inaturalist.org hochgeladen werden. Laien können durch die City Nature Challenge selbst zu Forscher*innen werden und komplett ohne Artenkenntnisse öffentlich zugängliche Daten für die Wissenschaft sammeln und dabei dazulernen. Man muss weder Wissenschaftler*in noch Berufsfotograf*in sein. Eine ungefähre Einordnung des Fundes in Pflanze, Pilz, Tier/Insekt/Biene reicht schon aus. iNaturalist macht beim Hochladen der Fotos Vorschläge und Expert*innen übernehmen danach die genauere Bestimmung.

Was kann ich durch meine Teilnahme bewirken?

feuersalamander rc klein"Man liebt nur, was man kennt und man schützt nur, was man liebt", heißt es so schön. Einerseits lernen wir Städter*innen wieder bewusst, die Natur um uns herum achtsam wahrzunehmen und zu schätzen. Andererseits leisten wir damit einen wertvollen Beitrag zur Naturschutzforschung. Nur beim Wissen um das Vorkommen und die Ansprüche von Arten können effektiv weitere Lebensraumzerstörung verhindert und Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zudem liefert eine solche Erfassung von Arten über einen längeren Zeitraum wichtige Informationen über eine veränderte Verbreitung bedingt durch Klimawandel und Lebensraumveränderungen sowie über Bestandtrends. Wir können außerdem jederzeit selbst sehen, welche Arten von anderen Nutzer*innen in unserer Nähe und auch weltweit beobachtet wurden.

Lasst uns die geheimnisvolle Stadt-Wildnis abseits vom Alltagsstress entdecken. Unser kostenloser Gstett’nführer zeigt einige besonders wertvolle, wilde Naturoasen mitten in Wien, deren Besuch sich lohnt.

Weitere Informationen:

© Fotos: Ramona Cech

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