2003 wurde auf Initiative der WUA eine ein Hektar große Kleewiese in eine Schmetterlingswiese umgewandelt. Durch einen ökologischen Mähplan stieg die Artenvielfalt rasch von acht auf 33 Tagfalterarten an. Großlibellen, Teichmolche, Bunt- und Grünspechte, Falken, Hasen und unzählige Wildbienen können auf der Fläche regelmäßig beobachtet werden. Die WUA nutzt die Fläche seit Jahren für das Umweltbildungs-Projekt VANESSA. 700 Kinder und Jugendliche konnten auch 2016 wieder unsere Schmetterlings-Workshops besuchen. 6300 waren es insgesamt schon. Auch für 2017 ist unser Angebot bereits total ausgebucht.

Wissenschaftliche Evaluierung des VANESSA-Projektes

Das Projekt weckt aber nicht nur Begeisterung, sondern vermittelt auch erfolgreich naturschutzfachliches Wissen an die Kinder.

Das zeigt auch eine aktuelle Bachelorarbeit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (Stefanie Jirout, 2016), welche Evaluierungsbögen zum VANESSA-Projekt ausgewertet hat.

80 % der Kinder gaben an, dass ihnen der Besuch auf unserer Wiese sehr gut oder gut gefallen hat und 84 % der Kinder wollten nach dem Besuch auf der Schmetterlingswiese etwas tun für den Schutz von Faltern. Dabei gaben mehr als die Hälfte an, dass man dafür am besten das Gras seltener mähen und Brennnesseln pflanzen sollte. Dies zeigt laut der Studienautorin, dass wichtige Naturschutzinhalte sehr erfolgreich vermittelt werden konnten.

Die ein Hektar große Fläche wurde 2016 auch von einem Biologen botanisch untersucht und 99 verschiedene Pflanzenarten, davon 69 Blütenpflanzen, kartiert. Streng geschützte Schmetterlingsarten wie der Schwarze Trauerfalter, der Große Feuerfalter, der Segelfalter und der Schwalbenschwanz konnten 2016 auf der Fläche dokumentiert werden, meist inklusive Raupenfunden. Das Beispiel der Schmetterlingswiese im Wiener Donaupark zeigt, dass nur eine Mahd im Jahr – aufgeteilt auf zwei Termine – eine artenreiche Fläche erhalten kann. Wie einige klassische Stickstoffzeiger-Pflanzen beweisen, stellt die große Frequenz an Hundebesuchen wegen dem stetigen Eintrag an Nährstoffen ein Problem dar.

Erweiterung der Erwachsenenbildung

Neben unserem jährlichen Fortbildungsangebot in Wiesenökologie für Volksschullehrer/innen im Rahmen der Pädagogischen Hochschule, wurden 2016 erstmals auch Workshops in allen Klassen der Berufsschule für Gartenbau und Floristik in Kagran abgehalten. Damit möchten wir auch die angehenden Gärtner/innen für unser Anliegen sensibilisieren, seltene Arten in Parkanlagen zu erkennen und ihren Lebensraum in Parks und Gärten zu erhalten oder zu verbessern.

Mehr Informationen:

Die Schmetterlingswiese im Donaupark und das Umweltbildungsprojekt "Vanessa"

© Bilder: Zeichnungen von Schülern der Volksschule Kaisermühlen