Mit dem Nationalpark Donauauen besitzt Wien eine der letzten großen europäischen Flussauenlandschaften. Die Auenwälder, Flüsse und ausgedehnten Teiche bieten verschiedenen Arten Zuflucht und damit auch aufmerksamen Besucher*innen ein wahres Feuerwerk an Naturvielfalt.

In der Hitze des Sommers lohnt sich ein Ausflug in die kühlen Wälder allemal. Doch auch dort wird es wärmer, denn leider macht die weltweite Klimakrise auch vor den Donauauen nicht Halt. Inmitten immer extremer werdender Hitze und Wetterereignissen, gilt es nun, den Schatz der Au nachhaltig zu bewahren.

Doch aus was besteht dieser Schatz an Artenvielfalt der Au denn eigentlich? Die Wiener Umweltanwaltschaft hat sich mit vielen der beeindrucktesten Vogelarten des Nationalparks auseinandergesetzt und ihre Besonderheiten zusammengefasst.

Von wahren Luftakrobaten, welche mit halsbrecherischem Tempo Fische fangen, über soziale Familienwesen, die ihr ganzes Leben in einer Gruppe verbringen, bis zu stillen Insektenfressern, welche sich ganz auf ihre angepasste Tarnung verlassen, steht mit den immer trockener werdenden Donauauen auch eine Vielzahl unserer wertvollsten und beeindrucktesten Vogelarten auf der Kippe:

Lassen Sie sich von der Wiener Umweltanwaltschaft ein paar Minuten in die bezaubernde Welt dieser Vögel entführen und entdecken Sie Wiens wohl wertvollsten Lebensraum auf den Schwingen der Au neu!

 

Fischadler (Pandion haliaetus)

OspreyNASA kleinDen Anfang unserer Liste macht ein ganz besonderer Greifvogel: Der Fischadler! Das wohl faszinierendste an diesen hochspezialisierten Beutegreifern ist wohl ihr Jagdverhalten. Der Körper des Fischadlers verrät uns bereits sehr viel darüber! Denn, wie sich unschwer auf einen Blick erkennen lässt, besitzen Fischadler, wie alle Greifvögel, über stark ausgeprägte, kräftige Klauen. Diese nutzen die geschickten Tiere um ihre bevorzugte Beute, nämlich Fische bis zu 300g, zu greifen und fortzutragen!

Doch wie kommt ein Jäger der Lüfte an seine bevorzugte Beute im Wasser? Ein Fischadler begibt sich hierzu über sein Jagdgewässer in eine Art Standflug und sucht seine Umgebung nach Fischen ab. Ähnlich eines Turmfalken, besitzt auch der Fischadler die Fähigkeit in der Luft einfach stehenzubleiben, in dem er hektisch mit seinen Flügeln schlägt, auch wenn er im direkten Vergleich, aufgrund seiner größeren Schwingen, dabei etwas weniger elegant wirkt.

Ist der Fisch seiner Wahl erspäht, stürzt sich der Adler mit bis zu 70 km pro Stunde in das kühle Nass und fischt sich seine Beute aus dem Wasser. Seine vorgestreckten stark gebogenen Krallen lassen ihn dabei den Fisch perfekt packen. Die Vögel können bis zu einen Meter tief stoßtauchen und bleiben trotzdem nur rund eine Sekunde komplett unter Wasser. Nach dem Auftauchen schütteln sie das schwere Wasser aus ihren Schwingen und fliegen mit ihrer Beute in Richtung ihres Nests oder Fraß-Platzes. Dass Fischadler zu große Fische beim Beutefang oftmals nicht mehr loslassen können und in Folge jämmerlich ertrinken würden, ist übrigens im Reich der Märchen anzusiedeln und tut den geschickten Tiere gehörig Unrecht.

Auf einige Entfernung wirken die Tiere, wohl aufgrund der weißen Federn, ähnlich wie eine Möwe. Ein zweiter Blick mit einem Fernglas lohnt sich also immer! Ein weiter wichtiger Hinweis auf die Anwesenheit eines Fischadlers ist sein Nest: Die Horste der Fischadler finden sich auf geeigneten Bäumen (oder Strommasten) in Wassernähe und können durch dauernde Reparaturen durchaus zu imposanten Burgen heranwachsen.

 

Bienenfresser (Merops apiaster)

BEN 4600 kleinAuch der Bienenfresser als typischer Freund von klar strukturierten Lebensräumen findet in den Donauauen sein Habitat. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten der Auen ist der Bienenfresser aber eher ein Profiteur des Klimawandels und gilt als ausgesprochen wärmliebend. So findet man ihn auch noch an anderen Stellen in Wien, wie etwa in Steinbrüchen oder Kulturlandschaften mit sandigen Steilhängen. In den Donauauen schätzt der Insektenjäger vor allem die natürliche Flusslandschaft mit ihren natürlichen Uferböschungen und zahlreichen Insekten.

Überall, wo er sich wohlfühlt, sucht der findige Jäger nach sonnigen Lehmwänden mit nahem Insektenvorkommen, welche ihm zur Aufzucht seiner Jungen dienen! Bienenfresser brüten dabei in Kolonien mit bis zu 100 Nestern.

Eine besondere Rolle spielt bei den Bienenfressern die Bruthilfe, also die Mithilfe bei der Aufzucht von verwandten Jungtieren, durch nicht brütende Tiere. Bei vielen Brutvögeln ist Erfahrung ein wichtiger Faktor in der oftmals komplizierten Aufzucht der Jungen. Viele erste Bruten scheitern daher. Setzt ein junger Bienenfresser also seine erste Brutsaison aus und hilft seinen älteren Geschwistern bei der Versorgung ihrer Jungvögel, sichert er den Fortbestand seiner Familien-Gene, gewinnt wertvolle Eindrücke und hat damit bessere Chancen bei der nächstjährigen Brut selbst erfolgreich zu sein.

Der für unsere Breiten ungewöhnlich bunte Bienenfresser ist aber nicht nur aufgrund seiner Kolonien und exotischen Farben leicht zu entdecken. Auch seine Schwanzfedern zeichnen mit den verlängerten mittleren Stoßfedern eine eindeutige Silhouette. Vollführt er in größerer Zahl über seinen Jagdgebieten seine waghalsigen Flugmanöver, hört man eine Gruppe Bienenfresser auch schon aus weiter Entfernung rufen.

Die akrobatischen Flugkünste braucht ein Bienenfresser vor allem, um seinem Namen alle Ehre zu machen. Denn die Jagd auf ein fliegendes Insekt muss gut geübt sein: Bienenfresser beherrschen hierfür mehrere unterschiedliche Strategien und Flugmanöver. Der typisch Pinzetten-artige Insektenfresser-Schnabel der Vögel hilft beim Fangen und unschädlich machen der Beute. Zahlreiche Insekten, die am Speisplan des Bienenfressers stehen, sind nämlich mit giftigen Stacheln oder Mundwerkzeugen gerüstet. Ist die giftige Beute aber einmal gefangen, wird, beispielsweise bei Bienen, der Stachel-bewehrte Hinterleib an Steinen etc. gerieben, um das Gift herauszupressen. Besonders gefinkelte Bienenfresser reißen den gefangenen Insekten den Stachel überhaupt aus. Das Endresultat ist dasselbe: Eine weitere unproblematische Mahlzeit für einen glücklichen Bienenfresser.

 

Graugans (Anser anser)

4096 2734 kleinDie Graugans ist als eine der ältesten und ursprünglichsten Vogelarten unseres Planeten. Sie ist unter anderem die Stammform unserer heutigen Hausgänse. Die Geschichte der Menschheit ist damit seit jeher eng mit der der Graugans verwoben. Schon die Ägyptische Hochkultur inkludierte die Graugans vor tausenden Jahren in ihre Mythologie und Götterdarstellungen. Auch die griechischen und römischen Kulturen taten es ihr gleich und bildeten so den Stoff für Legenden. So sollen die als heilig verehrten Gänse etwa die Stadt Rom vor angreifenden Galliern gewarnt haben.

Ganz konkret handelt es sich bei der Graugans um einen in Familienverbänden lebenden Vogel welcher durch seine Gruppe große Vorteile genießt. Diese erstrecken sich von Schutz vor Prädatoren, dem gemeinsamen Finden von Nahrungsressourcen bis hin zu sozialem Anschluss. Das Sozialsystem der Graugans verfügt dabei über eine strenge Rangordnung und sogar ein ausgebildetes Kastensystem, welches den Alltag der Tiere regelt. Ganz unten stehen dabei die jungen, alten und schwachen Tiere, gefolgt von verpartnerten Gänsen. An der Spitze der Hierarchie stehen die aktiven Brutpaare.

Dieses ausgeprägte Sozialleben beschäftigte im 20. Jahrhundert vor allem den Verhaltensforscher Konrad Lorenz, der die Graugans zum primären Subjekt seiner Verhaltens- und Kognitionsforschung krönte! Aus diesem Grund weiß man heute sehr viel über die Gruppendynamiken, Verhaltensweisen und Kommunikationsformen von sozial-lebenden Vögeln.

Wer gerne Graugänse beobachten möchte, kann sich auf vielerlei Anzeichen ihrer Präsenz verlassen: So verraten sich die Tiere meist trotz ihrer gedämpften Farben durch ihre lauten Rufe und großen Gruppen, in welchen sie auf Freiflächen und im Wasser nach Nahrung suchen. Als einzige bei uns brütende Gänse-Art bevorzugen die Tiere Brutplätze in Wassernähe, etwa im Schilf.

Ein interessantes Detail am Rande zu den sehr sozialen Tieren: Graugänse zeigen Zuneigung zu ihren Partnern und Kindern meist nur durch räumliche Nähe, niemals jedoch durch Körperkontakt! Statt gegenseitiger Gefiederpflege oder Kuscheleinheiten, beweisen sich Graugänse ihre Zuneigung, indem sie nahe beieinander schlafen oder rasten. Damit gehen die Tiere auch nicht leichtfertig um: Sie bilden (trotz manchmal vorkommender Ehekrisen) in der Regel lebenslange monogame Beziehungen zu ihren Partnern aus. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch gleichgeschlechtliche Pärchen, welche oftmals Kinder von überforderten oder getöteten Gänsen erfolgreich adoptieren und aufziehen.

 

Wendehals (Jynx torquilla)

Wryneck by Pepe Reigada kleinEin ebenso bemerkenswerter wie unauffälliger Bewohner der Au ist der Wendehals. Der ungewöhnliche Specht im Tarnkleid entzieht sich durch sein kryptisch strukturiertes Federkleid sehr gerne unseren Blicken. Auch aufgrund seiner kleinen Bestandszahlen ist der Wendehals ein seltener Anblick.

Mit seinen nächsten Specht-Verwandten teilt der Wendehals, außer seinem Appetit auf Insekten, den typischen Schnabel und den geschickten Wende-Zehen, kaum etwas: Er klopft eine Insekten nicht aus dem Holz, baut keine eigene Bruthöhlen und klettert nicht auf Bäumen. Aus diesem Grund fehlen dem Wendehals auch die nützlichen steifen Stützschwanzfedern seiner Artgenossen.

Wie der Grünsprecht liebt der Wendehals die Ameisenjagd auf dem Boden und verlässt sich dabei ganz auf seine klebrige Zunge und sein Tarnmuster. Dieses imitiert perfekt die Licht-und-Schatten-Struktur einer höheren Wiese oder eines Gebüschs und löst so seine ansonsten verräterisch-auffällige Specht-Silhouette perfekt auf.

Der Name des Wendehalses stammt übrigens von seinem eigentümlichen Verhalten bei drohender Gefahr, Kämpfen mit Artgenossen und bei der Paarung: Hierzu streckt der Wendehals seinen Kopf hinaus und windet sich, wie eine Schlange, von Seite zu Seite. Sein Muster verstärkt das bedrohlich wirkende Schauspiel noch. Über die Bedeutung dieses Verhaltens, welches Prädatoren und Konkurrenten abschrecken oder bei der Paarung Weibchen anlocken könnte, scheiden sich in der Wissenschaft die Geister. Fest steht aber, der Wendehals ist ein Vogel wie kein zweiter und ein fester Bestandteil seines faszinierenden Lebensraums.

 

Uhu (Bubo bubo)

BEN 3664 kleinDer Uhu, welcher sowie im Deutschen und Lateinischen nach seinem nächtlichen und weit-hörbaren Ruf benannt wurde, ist ein wahres Wunderwerk der Evolution!

Die größte Eule der Welt weist eine Flügelspannweite von über 1.85 m auf und gilt als sogenannter Apex/Spitzen-Predator: Unter den Beutegreifern zeichnet dieser Begriff jene Tiere aus, welche in ihren jeweiligen Lebensräumen an der Spitze ihrer Nahrungspyramide stehen. Zu Ihnen gehören etwa auch Grizzlybären, Tiger oder schlussendlich der Mensch.

Als Apex-Predator hat der Uhu natürlich gehörige Anforderungen an seine jeweiligen Lebensräume und benötigt hier vor allem eines: Diversität! Von reich gegliederten Landschaften bis zu lichten Wäldern und Steinbrüchen kann der Uhu überall seine Beute ausfindig machen. Nur seine Größe kann ihm mitunter das Leben in zu dichten Wäldern erschweren.

Das Jagdverhalten des Uhus, sowie seine bevorzugten Mahlzeiten sind ebenso vielseitig: Sein Speiseplan umfasst unter anderem bis zu 53 Säugetier- und 177 Vogelarten! Von kleinen Füchsen, Katzen über Rehkitze, Graureiher und sogar Fische scheint ein Uhu keine Chance auf ein Festmahl zu verschmähen. Und das müssen sie auch nicht, denn die großen Jäger können fast ihr eigenes Körpergewicht von 4 kg tragen. Probleme bereitet den Uhus eher, dass sie solch eine große Beute regelmäßig machen müssen um ihren Magen zu füllen. Verlieren immer mehr Arten im Zuge der Klimakrise ihre Lebensräume, wird auch der Teller des Uhus leer bleiben.

In Sachen Artenerhaltung kann dem Uhu in guten Jahren kaum ein anderer Beutegreifer etwas vormachen: Gut ernährt schafft er es bis zu drei Generationen pro Jahr hervorzubringen. Zusätzlich wird ein Uhu unter guten Bedingungen ein wahrer Methusalem: Bis zu 27 Jahre-alte Tiere wurden in freier Wildbahn bisher dokumentiert.

Sind die Küken oder Ästlinge des Uhus in Gefahr, so verhält sich ein Uhu, im krassen Gegensatz zu oftmals sehr wehrhaften Eulen-Arten (wie etwa dem Habichtskauz) und trotz seiner Größe, erstaunlich friedlich. Statt anzugreifen, wendet ein Uhu eine Art Verleitungstaktik an: Er gibt vor verwundet und für Fressfeinde ein leichtes Spiel zu sein. Haben die Eindringlinge „den Köder geschluckt“, lockt das Tier diese fort von seinen Nachkommen und entkommt.

 

Wie kann man helfen?

Aber wie kann man nun den Vogelarten Wiens und speziell jenen beindruckenden Tieren des Nationalpark Donauauen in der Praxis unter die Schwingen greifen?

An allererster Linie muss die umfassende Erhaltung der Donauauen sichergestellt werden. Wird es in unseren Breiten immer wärmer, wird es auch immer trockener. Auenwälder bekommen diese Trockenheit vor allem durch sinkende Wasserstände und versiegende Flüsse zu spüren. Seit geraumer Zeit versorgt die Stadt Wien aus diesem Grund den oberen Teil der Lobau künstlich mit Wasser aus der Donau. Letztes Jahr wurde diese sogenannte Dotation nochmals ausgebaut. Die Wiener Umweltanwaltschaft setzt sich dafür ein, dass auch der untere Teil der Lobau dieselbe Aufmerksamkeit erfährt. Nur mit der notwendigen Feuchtigkeit gespeist durch Flüsse und Teiche wird die diverse Landschaft der Au auch weiterhin bestehen und somit Lebensraum für die unterschiedlichsten Vogelarten sein können.

Ein weiterer wichtiger Punkt für unsere gefiederten Gefährten ist die Integration von Vogelschutz bei Bauwerken in und um den Nationalpark. Die Wiener Umweltanwaltschaft macht sich seit geraumer Zeit für den Schutz unserer Vögel vor großen spiegelnden oder durchsichtigen Glasscheiben stark und fordert erfolgreich entsprechende Maßnahmen bei Bauwerken mit problematischen Flächen.

Aber auch Bürger*innen können eigenständig bei Ihren Fenstern Vogelschutz anbringen und so die Welt für unsere Vögel um einiges sicherer gestalten. Hierbei ist der Kreativität kaum eine Grenze gesetzt: Von einfachen und günstigen Optionen im Eigenbau bis zu High-Tech Vogelschutz mit exzellentem Prüfzertifikat, gibt es zahlreiche Möglichkeiten den Tieren zu helfen. Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, findet hier alle wichtigen Details und kann sich in den Publikationen der Umweltanwaltschaft schlau machen.

Auch Beobachtungen und Kartierungen von seltenen Arten können dem Naturschutz wertvolle Informationen bieten und vereinen spielerisches Lernen mit Bewegung in der Natur und wichtiger Datensammlung. Hierbei sei vor allem auf Citizen Science Projekte lokaler Universitäten, wie etwa der Universität Wien oder der Universität für Bodenkultur Wien verwiesen.

Mit der App „iNaturalist“, können auf einfachste Weise Pflanzen und Tiere (und damit natürlich auch unsere Vögel) erfasst und bestimmt werden. Unter folgendem Link finden sich alle weiteren Informationen zur kostenlosen Teilnahme und spannenden Events!

 

Erfolgreich Vögel beobachten: Was ist zu beachten?

Wenn man nun auf den Geschmack gekommen ist und auch selbst Vogelarten beobachten möchte, lohnt es sich ein paar einfache Grundregeln zu beachten!

Als aller erstes sollte man sich überlegen, welche Vogelarten man beobachten möchte, und wie sich diese verhalten! Hierzu reicht oftmals schon ein Besuch auf einer gut recherchierten Internetseite und schon kann man die ersten Fragen beantworten: Zu welcher Tageszeit ist meine Ziel-Art aktiv? Welche Lebensräume bevorzugt diese? Zu welcher Jahreszeit ist der Vogel in unseren Breiten? Wie klingt der Ruf dieses Vogels?

Kleines Beispiel: Möchte ich beispielsweise einen Uhu beobachten, muss ich mich nachts in reich gegliederten Lebensräumen mit vielen Strukturelementen wie etwa Hecken, Steinhäufen etc. bewegen. Da der Uhu ein Standvogel ist, also im Winter nicht in den Süden fliegt, muss ich hierfür keine bestimmte Jahreszeit beachten. Durch sein namesgebendes „Uhu“, weiß ich auch ohne Sichtkontakt sogleich, dass das Tier in meiner Nähe ist!

Man sieht also sofort Vorbereitung ist in der Vogelbeobachtung schon die halbe Miete!

Zu Vorbereitung gehört unter anderem auch die richtige Wahl der Ausrüstung! Wichtig ist hierfür vor allem ein gutes Fernglas, welches mein anvisiertes Ziel um ein Vielfaches vergrößert und mir damit einen besseren Blick auf die Dinge verschafft! Der Vergrößerungsfaktor ist auf jedem Fernglas angegeben und ist Geschmackssache. Diese reicht (in der Regel) von 6-facher, 8-facher und 10-facher bis 12-facher Vergrößerung. Achtung, je größer die Vergrößerung, desto größer sehe ich zwar den Vogel, aber auch desto "wackeliger" wird das Bild des Fernglases bei frei-händischer Benutzung!

Ein Fernglas hilft aber uns aber nicht nur unsere Sicht zu verbessern, sondern es verleiht uns auch die Möglichkeit besser Rücksicht nehmen, auf den für Menschen vorgesehenen Pfaden zu bleiben und trotzdem alles sehen zu können. Speziell bei gefährdeten Arten ist es wichtig, den nötigen Abstand zu wahren und die Tiere nicht unnötig zu stören! Die Tiere sind oftmals die Anwesenheit von Menschen gewohnt, solange sich diese nicht außerhalb der gewohnten Bereiche aufhalten. Respektieren wir daher die Grenzen unserer Wege und Pfade, werden wir auch leichter eine begehrte Vogelbeobachtung machen und die Tiere ganz natürlich in ihrem Habitus erleben können!

Gerade diese Beobachtungen und dieses Bewusstsein für die Schätze unserer Umwelt sind es, was wir brauchen. Artenschutz ist schlussendlich auch Menschenschutz. Also schnappen wir uns ein Fernglas, tauchen wir ein in die beeindruckende Welt der Natur und machen wir uns stark für den Schutz unserer wertvollen Arten.

 

© Fotos Wendehals & Fischadler: WikiCommons

© Fotos Uhu, Graugans, Bienenfresser: Benedikt Heger

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