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  • Studie „Systemverträglichkeit für Umwelt und Risiken der Leistungsverdopplung durch den Bau der Kernkraftwerksblöcke Temelin 3 und 4 am Standort Temelin in der Tschechischen Republik“, 12/2008 (5-MB-PDF)

Allgemeines 

Das Kraftwerk Temelin (ETE) liegt bei Ceske Budejovice (Budweis) im Süden der Tschechischen Republik. Es ist ungefähr 150 Kilometer von Wien und 60 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.

Die beiden leichtwassergekühlten und leichtwassermoderierten Druckwasserreaktoren wurden von sowjetischen Ingenieur/innen zu Beginn der 1980-er Jahre geplant. Sie sind vom Typ WWER-1000/320. Für den Standort Temelin waren ursprünglich vier 1.000 Megawatt-Blöcke vorgesehen. Durch den Zerfall der Sowjetunion wurden die Arbeiten aus Geldmangel sowie wegen der auftretenden politischen Differenzen zwischen Moskau und Prag nicht fertig gestellt werden. Die tschechische Regierung fasste in den 1990-er Jahren den Entschluss, die zwei am weitesten gebauten Blöcke zu vollenden und in Betrieb zu nehmen. Mit den Arbeiten wurde die Siemens-Tochter Westinghouse (USA) betraut. Nach baulicher Fertigstellung wurden die beiden Reaktoren 2001 und 2003 unter erheblichen Protest österreichischer Umweltgruppen in Betrieb genommen. Aus technischer Sicht gehört der Kraftwerkstyp WWER-1000 zu einer modernen russischen Baulinie mit Containment und entsprechenden Sicherheitseinrichtungen. Allerdings wurden durch den Kraftwerksbauer Atomstroyexport inzwischen zahlreiche technologischen Verbesserungen - auch im Sicherheitsbereich - entwickelt. Diese wurden bei Temelin noch nicht berücksichtigt.

Jeder Kraftwerksblock in Temelin verfügt über einen 1000 MW Turbogeneratorsatz zur Umwandlung der im Dampf gespeicherten Energie in elektrischen Strom. In der Testphase waren in diesem Bereich unvorhergesehene Vibrationen aufgetreten.

Bezogen auf den Nettostrombedarf in Tschechien mit dem Betrieb der Anlagen Temelin der größte Stromexporteur der EU. Ein Teil des Stroms wird auch von Österreich abgenommen. Der Strompreis für den Export liegt deutlich unterhalb der Preise für die Tschechischen Verbraucher/innen. Durch den hohen Anteil der Kernenergie entsteht nämlich zumeist überschüssiger und dadurch billiger Grundlaststrom.

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